Mitteldeutsche Zeitung zu Halle-Attentäter
Halle (ots)
Sachsen-Anhalts Justizapparat ist am Pfingstwochenende knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt. Der rechtsextreme Attentäter von Halle, Stephan B., konnte einen Fluchtversuch unternehmen, ohne dass ein Bewacher einschritt. Minutenlang blieb B. unbehelligt, obwohl der Doppelmörder in U-Haft unter Dauerbewachung stehen müsste. Noch schlimmer: Der ersten schweren Panne folgte die zweite. Denn der Umgang mit dem Fall war höchst intransparent, erst nach Tagen erfuhr die Öffentlichkeit davon. Das Versagen ist ein Offenbarungseid für die Justiz in Sachsen-Anhalt, gerade in diesem Verfahren, der unendliche Sorgfalt verlangt.
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