Mitteldeutsche Zeitung zu politisch motivierter Gewalt
Halle/MZ (ots)
Gewiss, die bekannten Neonazis und Steinewerfer vom 1. Mai lassen sich mit den üblichen Instrumenten der deutschen Sicherheitsbehörden bearbeiten. Man kann sie in Dateien aufnehmen, überwachen und bei Bedarf einsperren. Die eigentliche Herausforderung besteht darin, dass die Übergänge vom scheinbar Normalen zum manifest Radikalen fließend geworden sind. Bei Querdenker-Demos findet man führende Köpfe der Neuen Rechten ebenso wie Impfgegner, die John-Lennon-Lieder singen. Dies ist irritierend, aber leider real.
Derlei lässt sich mit dem Instrumentenkasten der Bundesrepublik bloß noch bedingt in den Griff bekommen. Ziel müsste es sein, die Übergänge zwischen Normalität und Radikalität zu kappen, indem man die Nervosität der Gesellschaft selbst reduziert. Das ist eine politische Aufgabe. Und sie ist gigantisch.
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