Mitteldeutsche Zeitung zu Grüne/Hochwasser
Halle (ots)
In der Geschichte der Grünen hat es noch keine Hochwasserkatastrophe wie diese in Deutschland gegeben. Jahrzehnte kämpften sie alleine für Umwelt- und Klimaschutz, waren ihrer Zeit weit voraus, prognostizierten Brände und Fluten durch den vom Menschen verursachten Klimawandel. Nun geben die Dramen im Westen des Landes, wo Hochwasser Menschen tötete, Häuser vernichtete und Straßen zerstörte, den Grünen auf bitterste Weise Recht. Aber es nützt ihnen wenig. Selbstverständlich hat die Ökopartei nie öffentlich Vermutungen geäußert, dass ihr ein solch makaberer Beweis wie tödliche Sturzfluten im Wahlkampf helfen könnte. Aber gedacht haben es viele. Nur: Sie sind in den Umfragen zurückgefallen, und auch der Rückhalt in der Bevölkerung für Baerbock ist gesunken, während er für die Kanzlerkandidaten von Union und SPD - Armin Laschet und Olaf Scholz - gestiegen ist. Dass die Grünen ihr eigenes Erbe so schlecht verwalten können, dürfte maßgeblich an dem verlorenen Zutrauen in die Professionalität ausgerechnet von Baerbock liegen.
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