Kommentar Mitteldeutsche Zeitung zur Lage in Belarus
Politik/Belarus (ots)
Wladimir Putin wäscht seine Hände wieder einmal in Unschuld. Er habe mit der "Migrationskrise" an der Grenze zwischen Belarus und Polen nicht das Geringste zu tun, beteuert der Kremlchef. Er habe erst aus den Medien davon erfahren. Das ist etwa so glaubhaft wie einst die Behauptung, es gebe auf der Krim keine russischen Soldaten. Drei Wochen später war die Halbinsel annektiert. Spätestens seit den Massenprotesten in Belarus im Sommer 2020 hat der Kremlchef den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko in der Hand. Wirtschaftlich und finanziell sowieso, aber inzwischen auch außen- und sicherheitspolitisch. Es grenzt an Hohn, wenn Putin nun seine Vermittlungsdienste anbietet. Er hätte dem Schrecken längst ein Ende bereiten können, wenn er gewollt hätte.
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