All Stories
Follow
Subscribe to Mitteldeutsche Zeitung

Mitteldeutsche Zeitung

Sachsen-Anhalt/Sicherheit/Extremismus/Terror
Sachsen-Anhalt: Mehr als 40 Terror-Ermittlungsverfahren seit 2019

Halle (ots)

Halle. Häufiger als bislang bekannt haben Sachsen-Anhalts Staatsanwälte in den vergangenen Jahren wegen Terrorverdachts ermittelt. Das berichtete die in Halle scheinende Mitteldeutsche Zeitung (Freitagsausgabe). Demnach leiteten Sachsen-Anhalts Ermittler seit dem Jahr 2019 mehr als 40 Verfahren ein, überwiegend ging es um den Verdacht des Islamismus. Dies legte das Justizministerium in Magdeburg auf Anfrage der Linkspartei offen. Allein 19 der gelisteten Verfahren drehten sich um mutmaßliche Mitgliedschaften, Unterstützungsleistungen oder Werbung für den "Islamischen Staat".

Zwar wurden zahlreiche Verfahren letztlich eingestellt, da den Verdächtigen keine Straftaten nachgewiesen werden konnten, weitere Fälle wurden zuständigkeitshalber in andere Bundesländer abgegeben. Doch längst nicht jeder Fall entpuppte sich als harmlos: So ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft in Naumburg seit 2019 gegen einen 21-jährigen Syrer, der im Namen des IS Telegram-Kanäle zur digitalen Kommunikation der Terroristen eingerichtet haben soll. Zudem habe er Geld für seine Schwester gesammelt, die in einem kurdischen Gefangenenlager sitzt oder saß - auch das werten Sachsen-Anhalts Ermittler als mögliche IS-Unterstützung. Der Mann ist bereits seit Jahren auf dem Schirm von Verfassungsschutz und Polizei und befindet sich aktuell im Ausland.

Ein weiteres Ermittlungsverfahren läuft seit Januar gegen einen 40-jährigen Syrer aufgrund einer anonymen Anzeige. Sie war bei der Dessauer Polizei eingegangen. Laut Justizministerium ist der Verdächtige mutmaßliches IS-Mitglied. Die Generalstaatsanwaltschaft prüft Hinweise, laut denen der Mann im IS-Herrschaftsgebiet in Syrien gekämpft haben soll. "Wir gehen dem nach", sagte Behördensprecher Klaus Tewes der MZ.

Ein drittes Verfahren aus Sachsen-Anhalt hat mittlerweile die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe an sich gezogen: Ein Verdächtiger soll an Scharia-Kursen des IS teilgenommen haben. Die Ermittlungen dazu laufen noch, erklärte die Bundesanwaltschaft auf MZ-Anfrage. Deutschlands oberste Ankläger übernehmen immer dann, wenn es sich um schwerwiegende Terrorfälle handelt. Fragen zum Fall beantwortete die Bundesanwaltschaft nicht, die Ermittlungen sollten nicht gefährdet werden. Laut Auflistung des Justizministeriums in Magdeburg läuft seit Ende 2021 zudem ein Ermittlungsverfahren wegen Gründung einer Terrorvereinigung. Das Verfahren sei bei der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau anhängig. Die Behörde macht auf MZ-Anfragen keine Angaben zum Fall.

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung
Marc Rath
Telefon: 0345 565 4200
marc.rath@mz.de

Original content of: Mitteldeutsche Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Mitteldeutsche Zeitung
More stories: Mitteldeutsche Zeitung
  • 26.05.2022 – 15:59

    MZ zu Familie und Sozialabgaben

    Halle (ots) - Was die Entlastung von Familien und die Bewältigung der Probleme einer alternden Gesellschaft angeht, sollte die Politik das Urteil schlicht als Mahnung sehen, ihrem Job so gut wie möglich nachzukommen. Eines ist dabei klar: Allein bekommt Deutschland den demografischen Wandel ohnehin nicht in den Griff. Um Wirtschaft und Sozialsystem dauerhaft am Laufen zu halten, brauchen wir auch intelligent gesteuerte Zuwanderung. Für eine Unterstützung der Eltern ist ...

  • 26.05.2022 – 15:55

    MZ zu China

    Halle (ots) - Der Westen kann die Beziehungen zu China nicht einfach kappen, dazu sind die Verflechtungen viel zu eng und zu zahlreich. Nötig ist aber im ersten Schritt eine Entkopplung in militärisch relevanten Feldern von Wissenschaft und Wirtschaft. Ein zweiter Schritt liegt im Zusammenschluss demokratischer Staaten zu einer weltweiten Handelsallianz: Wenn die EU, USA, Japan, Südkorea, Australien und andere Staaten enger zusammenrücken, können sie Chinas Machtstreben ...

  • 24.05.2022 – 20:00

    So viele offene Stellen in Sachsen-Anhalt wie noch nie

    Sachsen-Anhalt/Wirtschaft/Arbeitsmarkt (ots) - Halle - In Sachsen-Anhalt hat es noch nie so viele offene Stellen gegeben wie in diesem Frühjahr. Nach Angaben der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit waren im März 23.000 Jobs im Land unbesetzt, berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Mittwoch-Ausgabe). Das sei der höchste Stand seit Beginn der Erhebung nach der ...