Mitteldeutsche Zeitung zum Öl-Embargo
Halle/MZ (ots)
So verhält es sich beim Öl-Embargo wie bei jedem Kompromiss: ohne Abstriche hätte keine Seite etwas durchsetzen können. Eine Einigung ist kein Grund, die EU schlecht zu reden - im Gegenteil.
Selbst die Frage, ob Orbans innenpolitisch getriebener Kurs legitim ist, bleibt eine Frage der Perspektive. Freilich hinterlässt er einen eiskalt populistischen Eindruck, wenn er das Leiden der Ukrainer ignoriert und sich als Verteidiger der ungarischen Familien geriert, denen er das Heizöl nicht abstellen lässt.
Es ist aber auch eine Illusion, wenn die anderen Regierungschefs der EU glauben, sie könnten die - womöglich noch sehr lange nötige - Unterstützung ihrer Bevölkerung für einen harten Sanktionskurs schlicht voraussetzen, egal, wie spürbar die Folgen sind.
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