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Sachsen-Anhalt/Forst
Keine Erholung im Wald: Kahlflächen in Sachsen-Anhalt vergrößern sich weiter - doch die Aufforstung stockt

Halle/MZ (ots)

Die Kahlflächen in den Wäldern Sachsen-Anhalts vergrößern sich trotz Aufforstung weiter. So haben sich die Schadflächen im Bundesland im vergangenen Jahr um fast 4.000 Hektar vergrößert. Das entspricht etwa 5.600 Fußballfeldern, berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Dienstagausgabe). Demnach kamen 2021 und 2020 jeweils etwa 10.000 Hektar hinzu. Insgesamt gehe man von rund 45.000 Hektar Schadfläche aus, teilte das Landesforstministerium auf MZ-Anfrage mit.

Zwar werde weiter aufgeforstet. Allerdings "macht Unternehmen der Mangel an qualifiziertem Personal zu schaffen. Eine weitere Herausforderung ist die Verfügbarkeit von Saatgut und damit verbunden die Verfügbarkeit von pflanzfähigen Forstpflanzen", sagt Massimo Rogacki, ein Sprecher des Ministeriums. Das bestätigt die Landesdarre Sachsen-Anhalt, die unter anderem Baumschulen und Waldbesitzer mit Saatgut für Bäume versorgt. "Die Ernten fielen in vergangenen Jahren schlecht aus. Es gab sehr große Schwankungen", erklärt Leiterin Heike Borchardt. Das sei zwar normal, weil nicht alle Baumarten jedes Jahr Früchte tragen. Doch inzwischen spielten auch Hitze und Trockenheit eine Rolle für den Ertrag. "Es treffen momentan der große Aufforstungsbedarf und die knappe Ernte aufeinander. Das bremst den Waldumbau."

Dürre, Sturm und Käferbefall hatten seit 2018 zu immensen Waldschäden in Sachsen-Anhalt geführt. Besonders betroffen ist der Harz. Bislang seien "über alle Waldbesitzarten zwischen rund 8.000 bis 9.500 Hektar wiederaufgeforstet" worden. Insgesamt sei davon auszugehen, dass die Wiederaufforstung etwa zehn bis zwölf Jahre dauere, so das Forstministerium "ohne Berücksichtigung der noch zu erwartenden Schäden". Der Waldbesitzerverband geht sogar von 100.000 Hektar Kahlfläche in ganz Sachsen-Anhalt aus. Doch gehemmt werde der Waldumbau durch die Fördermittelpraxis, sagt Verbandsvorsitzende Friederike von Beyme. "Die Mittel von Land und Bund sind zu knapp und die Vorgaben zu eng gefasst." Viele Privatwaldbesitzer fühlten sich überfordert.

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung
Marc Rath
Telefon: 0345 565 4200
marc.rath@mz.de

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