Mitteldeutsche Zeitung: Ohne Drehleiter droht Ärger Bad Schmiedeberg: Geld für neues Löschfahrzeug fehtl - Werden Wohnungen geräumt?
Halle (ots)
Weil die Drehleiter der Feuerwehr in Bad Schmiedeberg auf den Schrottplatz muss, ist der Brandschutz in einigen Häusern nicht mehr gesichert. Betroffenen Bewohnern droht sogar ein unfreiwilliger Umzug. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung in ihrer Donnerstag-Ausgabe.
Vor zehn Jahren rieben sich die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr in Bad Schmiedeberg und Angestellte in den Büros der Stadtverwaltung die Hände. Die Kurstadt war ohne eigene Kosten an eine Feuerwehrdrehleiter gekommen. Die Gemeinnützige Aktiengesellschaft für Angestellten-Heimstätten (Gagfah) hatte das gebrauchte Löschfahrzeug, Baujahr 1969, gespendet. Eine Gabe mit Vorteilen für viele. Die Gagfah konnte am Margarethenring drei Wohnblöcke ohne zweiten Rettungsweg für das Obergeschoss hochziehen und damit Geld sparen. Ab acht Metern Bauhöhe ist die zusätzliche Sicherung vorgeschrieben. Dank der rollenden Spende war diese Voraussetzung in Bad Schmiedeberg aber erfüllt. Und das Bauordnungsamt des Kreises erteilte in den Folgejahren einige weitere Baugenehmigungen beispielsweise für den Ausbau von Dachgeschossen oder das Aufstocken von Gebäuden - ohne zweiten Rettungsweg. Von über 20 Wohnungen ist die Rede.
Die Stilllegung der Drehleiter bringt die Kurstadt nun in die Bredouille und möglicherweise Bewohner von Obergeschossen in Gefahr. Für Bürgermeister Hubertus Baum (CDU) ist die Lage ernst. Die Stadt ist hoch verschuldet und hat kein Geld, um eine neue Drehleiter zu kaufen. Das Bauordnungsamt des Landkreises lässt dagegen nicht locker. Ohne neues Löschfahrzeug drohten Nutzungsuntersagungen - also möglicherweise sogar die Räumung der betroffenen Wohnungen. Die Stadt müsste in diesem Fall mit einer Klagewelle und Schadensersatzforderungen rechnen.
ots-Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
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