Mitteldeutsche Zeitung: Urteil im Menschenhandelsprozess
Hohe Haftstrafe nach langem Prozess
Weißrusse wegen Menschenhandels verurteilt
Halle (ots)
Halle. Nach einer außergewöhnlich langen Verhandlungsdauer von zweieinhalb Jahren verurteilte das Landgericht Halle einen 36- jährigen Weißrussen zu neuneinhalb Jahren Haft wegen Menschenhandels, Einschleusen von Ausländern, Zuhälterei und Vergewaltigung. Das schreibt die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (MZ) in ihrer Freitagausgabe. Der Angeklagte hatte laut Urteil jahrelang Frauen illegal aus Osteuropa eingeschleust und zusammen mit sieben bereits verurteilten Männern in Bordellen in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Österreich zur Prostitution gezwungen. Außerdem unterliegt der zuletzt in Naumburg lebende Angeklagte fünf Jahre nach der Haftentlassung einer Führungsaufsicht. Nach Einschätzung der Richter bestehe die Gefahr, dass der Angeklagte erneut straffällig werden könne. Der Prozess hatte unter strengen Sicherheitsauflagen im April 2002 begonnen. Während die sieben Mitangeklagten nach Geständnissen zu zweieinhalb bis achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden waren, hatte der 36- Jährige keinerlei Aussagen gemacht. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von zwölf Jahren beantragt, die Verteidigung drei Jahre und acht Monate.
ots-Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
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