Mitteldeutsche Zeitung: Kommission soll bei Abschiebeverfahren helfen
Halle (ots)
Halle. Eine Kommission soll in Sachsen-Anhalt künftig bei Abschiebeverfahren helfen, besondere Härtefälle zu verhindern. Dafür hat sich der Ausländerbeauftragte des Landes, Achim Bürig, in einem Beitrag in der Mittwoch-Ausgabe der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung ausgesprochen. Er forderte die rasche Berufung einer solchen Härtefall-Kommission, die bei Konflikten vermittelnd eingreifen könne: Das kann im Einzelfall wirksam sein. Bürig bezog sich dabei insbesondere auf die Gruppe der im Land lebenden Vietnamesen, die nicht mehr über den Status der DDR- Vertragsarbeiter verfügen. Es gibt Familien, deren Kinder hier geboren wurden und die in Sachsen-Anhalt zur Schule gehen, argumentierte er. Da diese Familien vollständig selbst für ihren Lebensunterhalt aufkommen und teilweise keinerlei Verbindungen mehr in ihre einstige Heimat haben, sei es überlegenswert, ihnen die Perspektive auf ein Leben in Sachsen-Anhalt zu öffnen. Insgesamt leben rund 50 000 Ausländer in Sachsen-Anhalt, wobei die Vietnamesen mit elf Prozent die größte Gruppe stellen. Auch Ausländer aus dem ehemaligen Jugoslawien (neun Prozent) und der früheren Sowjetunion (acht Prozent) gehören zu den stark vertretenen Gruppen. Mit einem Bevölkerungsanteil von 1,9 Prozent liege der Anteil der Ausländer im Vergleich mit anderen Bundesländern sehr niedrig. Die Zahl der Asylbewerber sinkt unterdessen. Beantragten 1992 noch fast 16.000 Ausländer in Sachsen-Anhalt Asyl, so waren es im Vorjahr lediglich gut 3.000. Für 2004 geht Bürig von etwa 2.500 Anträgen aus. Die Anerkennungsquote ist sehr gering, sagte Bürig über den Erfolg der Verfahren.
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