Mitteldeutsche Zeitung: Geschäfte mit der Jobsuche
Halle (ots)
Schwarze Schafe unter den privaten Arbeitsvermittlern stellen das System der Vermittlungsgutscheine in Frage. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung in ihrer Dienstag-Ausgabe. Sowohl die Landesarbeitsagentur als auch Unternehmen der Branche räumen ein, dass es Vermittler gibt, die bewusst in Jobs vermitteln, die von kurzer Dauer sind, um eine Erfolgsprämie zu kassieren. Es gibt Missbrauch in der Branche, sagt auch Bianka Kleschtschow von der Landesarbeitsagentur in Halle. Seit 1. Januar müssten deshalb private Vermittler zumindest einen Gewerbeschein vorweisen, erklärt sie. Auch Vermittler berichten von unseriösen Praktiken, die auf die gesamte Branche zurückfallen. Corinna Becker, Niederlassungsleiterin Halle der Personalvermittlung Manpower, hält es für zweifelhaft, dass Langzeitarbeitslose z. B. zu Arbeiten quer durchs Bundesgebiet vermittelt werden, wenn aufgrund persönlicher Verhältnisse von vornherein klar sei, dass sie nach wenigen Wochen das Handtuch werfen. Die Bundesagentur für Arbeit zahlt privaten Vermittlern über die Gutscheine je 1000 Euro, wenn sie einen Bewerber länger als sechs Wochen in Arbeit bringen. Weitere 1000 Euro werden nach sechs Monaten gezahlt.
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