Mitteldeutsche Zeitung: Preistest an der Tankstelle Teures Benzin: ADAC sieht Sachsen-Anhalt als Versuchsgebiet der Mineralölkonzerne
Halle (ots)
Sachsen-Anhalt hat sich im vergangenen Jahr vom einstigen Kraftstoff- Niedrigpreisgebiet zu einem der teuersten Sprit-Länder der Republik entwickelt. Zu diesem Fazit gelangt der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC), schreibt die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung in ihrer Donnerstag-Ausgabe. In den Großstädten Magdeburg und Halle wichen die Preise häufig besonders stark vom deutschen Durchschnitt ab. Diese Entwicklung beobachten wir seit Weihnachten 2003, so ADAC- Sprecher Michael Erdmann. Damals hätten die Mineralölkonzerne im Gleichschritt begonnen, die Schmerzgrenze von Sachsen-Anhalts Kraftfahrern auszuloten. So seien Preisunterschiede von bis zu sechs Cent pro Liter zwischen Tankstellen in Halle und Leipzig oder Magdeburg und Braunschweig keine Seltenheit. Außerdem komme es in Sachsen-Anhalt besonders häufig vor, dass sich die Literpreise für Sprit innerhalb eines Tages um fünf Cent und mehr ändern. Diese Preissprünge haben nichts mit der Entwicklung am Rohölmarkt zu tun, so Erdmann. Vielmehr versuchten die Konzerne herauszufinden, wie weit sie gehen könnten. Die beiden Mineralölkonzerne mit dem dichtesten Tankstellennetz haben zurückhaltend auf die Vorwürfe reagiert. Rainer Winzenried, Sprecher von Shell Deutschland, erklärte: Das sind Unterstellungen des ADAC, die ich nicht kommentieren möchte. Detlef Brandenburg, der bei der BP-Tochter Aral für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, sagte: Wer so etwas behauptet, versteht nichts von der Preisbildung im Mineralölgeschäft.
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