Mitteldeutsche Zeitung: Bestattungen
Immer mehr Sachsen-Anhalter wählen Beisetzung auf der "grünen Wiese"
Halle (ots)
Halle. Immer mehr Menschen in Sachsen-Anhalt lassen sich in anonymen Sammelgräbern bestatten. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Montag-Ausgabe). Nach Recherchen des Blattes wird auf den Friedhöfen in Halle und Magdeburg inzwischen schon jeder Dritte auf der grünen Wiese beigesetzt. Das sind weit mehr Beerdigungen dieser Art als vor der Wende. Auch bei Begräbnissen versuchen die Menschen Geld zu sparen, sagt Peter Rink, Vorsitzender des Bestatterverbandes Sachsen-Anhalt. Anonyme Bestattungen sind nach Angaben des Verbandes auf vielen Friedhöfen in Sachsen-Anhalt deutlich günstiger. So kostet ein Urnenreihengrab in Halle 581 Euro, das Gemeinschaftsgrab nur 383 Euro. Die Bestattungskultur nimmt deutlich ab, sagt Bestatter Detlef Brückner aus Weißenfels. Dies zeigt sich an Billigangeboten. Einzelne Bestatter bieten die Ausrichtung von Beerdigungen für 1.000 Euro an. Im Internet werben Online-Vermittler sogar damit, die billigsten Angebote der Region zu bieten. Einige Städte in Sachsen-Anhalt gehen daher neue Wege. In Dessau kostet die Beerdigung im Sammelgrab mehr als eine Urnenbestattung im Reihengrab. Dies hat zur Folge, dass es deutlich weniger Gräber ohne Namen gibt. Wirtschaftlich besonders betroffen von den anonymen Gräbern sind Steinmetze. In letzter Zeit gingen die Aufträge für Grabsteine deutlich zurück, sagt Bernhard Harlicek, Landesinnungsmeister der Steinmetze. In einigen Steinmetz- Betrieben mussten daher schon Mitarbeiter entlassen werden.
ots-Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
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