Mitteldeutsche Zeitung: Rechtschreibreform
Sachsen-Anhalts GEW-Vorsitzender Lippmann begrüßt In-Kraft-Treten der neuen Regelung
Halle (ots)
Thomas Lippmann, der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Sachsen-Anhalt, hat die ab heute (Montag) geltende Verbindlichkeit der Rechtschreibreform für die Schulen begrüßt. Das Wichtigste im Unterricht ist die Klarheit. Deshalb sollte sich auch der Rat für deutsche Rechtschreibung erst wieder zu Wort melden, wenn er verbindliche Vorschläge erarbeitet hat." Die verwirrenden Debatten der Vergangenheit hätten bei Schülern wie bei Lehrern für Verunsicherung gesorgt. Nun müssten sich, so Lippmann, die geltenden Regeln im Alltag festigen. Schließlich sei bei der Suche nach weiteren Veränderungen kein Zeitdruck vorhanden. Das schreibt die in Halle (Saale) erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" in ihrer am Montag erscheinenden Ausgabe. Der Vorsitzende des Rats für deutsche Rechtschreibung, Hans Zehetmair, hatte zur Beschreibung des weiteren Reform-Prozesses kürzlich ein Luther-Zitat gebraucht: Im Rat ist der Konsens da, dass man dem Volk aufs Maul schauen muss. Dass Zehetmair damit auf die Bibel-Übersetzung als erste Vereinheitlichung der deutschen Schriftsprache anspielt, glaubt der "Mitteldeutschen Zeitung" zufolge auch Stefan Rhein, der die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt leitet. Allerdings hält er den Vergleich für untauglich: Während der Buchdruck zu Luthers Zeiten erst die Verbreitung einer verbindlichen Orthografie ermöglicht habe, würden neue Medien wie das Internet jetzt eher zur Auflösung der Regeln beitragen. Das führe, durch altersabhängige Nutzung von E-Mail oder SMS, auch zu einer Verwerfung zwischen den Generationen. Diese Einschätzung teilt Lippmann, der die Rechtschreibreform vor allem als Schulthema versteht: Die Älteren werden weiter so schreiben, wie sie es gelernt haben.
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