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Mitteldeutsche Zeitung: zu Polen

Halle (ots)

Lech Kaczynskis Sieg bei der Präsidentenwahl in
Polen als Sieg des Populismus abzutun, wäre zu einfach. Sicher, der 
nationalkonservative Politiker hat im Wahlkampf auf die Stimmen der 
Ängstlichen und zu kurz Gekommenen gesetzt. Er versprach soziale 
Wohltaten, von denen jeder nüchtern denkende Mensch weiß, dass sie 
nicht zu bezahlen sind. Dass Kaczynski damit trotzdem Erfolg hatte, 
wirft ein Schlaglicht auf die Beschaffenheit der polnischen 
Gesellschaft. So hat das Nachbarland eine Arbeitslosenquote von knapp
20 Prozent und liegt damit in der EU an der Spitze. Nur wenige 
Betroffene erhalten Arbeitslosenhilfe. Die meisten sind auf eine Art 
Sozialhilfe angewiesen, die umgerechnet etwa zehn Euro im Monat 
beträgt.  All diese Menschen hoffen nun auf den starken Mann 
Kaczynski. Doch angesichts knapper Kassen ist ihre Enttäuschung nur 
eine Frage der Zeit.

Rückfragen bitte an:

Mitteldeutsche Zeitung
Chefredakteur
Jörg Biallas
Telefon: 0345/565-4242

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