Mitteldeutsche Zeitung: Linkes Wahlbündnis vor Zerreißprobe Teile der WASG Sachsen-Anhalt verägert über PDS-Liste - Parteitag hinter verschlossenen Türen
Halle (ots)
Unmittelbar vor ihrem Parteitag ist offen, ob die Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG) in Sachsen-Anhalt zur Landtagswahl auf der offenen Liste der Linkspartei.PDS antritt. Das schreibt die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Samstagausgabe). Die Linkspartei hatte am Mittwoch angekündigt, das Bündnis mit der WASG in gleicher Form wie zur Bundestagswahl fortsetzen zu wollen. Allerdings sind die neun vorderen Plätze auf der Liste der Linkspartei, die gleichbedeutend mit dem Wahlkampfteam um Spitzenkandidat Wulf Gallert sind, bereits namentlich vergeben - ein WASG-Mitglied ist nicht darunter.
Dieses bewusste Ausklammern in der prestigeträchtigen Spitzenmannschaft stößt in der WASG auf heftige Kritik. Parteimitglieder halten es daher für möglich, dass es keine Mehrheit für ein neues Wahlbündnis gibt. "Das wird sehr spannend, es ist alles offen", sagte WASG-Landesvorsitzende Dolores Rente gegenüber der MZ. Es gebe bislang verschiedene Meinungen in dem 150 Mitglieder zählenden Landesverband. Dass der Parteitag ungewöhnlicher Weise unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinde, begründete Rente mit der geplanten Meinungsbildung, "die in aller Ruhe ablaufen soll". Linkspartei-Spitzenkandidat Wulf Gallert erklärte, man sei bereit, Kandidaturen von WASG-Mitgliedern auf der offenen Liste ab Platz zehn nachdrücklich zu unterstützen. Für die vorderen Plätze schloss er das aus, weil diese von den Mitgliedern seiner Wahlkampfmannschaft besetzt seien.
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