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Mitteldeutsche Zeitung: Mehr Unfälle mit Wildtieren Schons 7784 Anzeigen in Sachsen-Anhalt - Wildunfallkonferenz des Landes

Halle (ots)

Die Zahl der Wildunfälle ist in Sachsen-Anhalt, wie
die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung in ihrer 
Samstag-Ausgabe berichtet, enorm angestiegen. Wurden der Polizei 2001
noch 8 794 Wildunfälle gemeldet, so waren es 2004 bereits 10 691. Das
Magdeburger Innenministerium geht davon aus, dass diese Zahlen in 
diesem Jahr weiter ansteigen, "denn die Gefahren", so 
Ministeriumssprecher Matthias Schuppe, "lauern besonders im Herbst". 
Allein bis Ende September 2005 seien bereits 7 784 Wildunfälle 
angezeigt worden, 510 mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum.
Frühere Dämmerung, feuchtere Straßen und größere Aktivität der 
Tiere, die nach der Futtersuche auf Feldern wieder in Waldgebiete 
wechseln, erhöhen die Gefahr einer Wildkollision. Frank 
Schuffenhauer, Referatsleiter Forst und Jagdhoheit beim 
Landesverwaltungsamt in Halle nennt als eine weitere Ursache die 
Zunahme von Reh- und Schwarzwild. "Rehe und Wildschweine machen den 
größten Anteil unter den 9 000 Tieren aus, die 2004 bei Unfällen 
getötet wurden. Jedes sechste Reh kommt durch den Straßenverkehr zu 
Tode." Wie den Gefahren für Mensch und Tier begegnet werden kann, 
werde am 23. November in Magdeburg auf einer Wildunfallkonferenz des 
Landes beraten.
Nach Angaben des ADAC in München entstand 2004 bundesweit durch 
Wildunfälle ein Schaden von mehr als 350 Millionen Euro. "Selbst 
modernste Wildwarnanlagen, wie sie nur von Sachsen-Anhalt im 
Ziegelrodaer Forst (Landkreis Merseburg-Querfurt) getestet werden, 
bieten keinen ausreichenden Schutz", betont Thomas Hessling, 
Verkehrsingenieur beim ADAC in München. Traurige Bilanz im Jahr 2004:
50 Verkehrstote und 2 500 Schwerverletzte durch Wildunfälle. Allein 
bei Rehwild starben 220 000 Tiere durch Kollisionen mit 
Kraftfahrzeugen.

Rückfragen bitte an:

Mitteldeutsche Zeitung
Chefredakteur
Jörg Biallas
Telefon: 0345/565-4242

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