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Mitteldeutsche Zeitung: Streit um konvertierten Christen in Afghanistan Politiker: "Psychiatrie kann nicht die Lösung sein"

Halle (ots)

Die von der afghanischen Seite ins Gespräch
gebrachte Möglichkeit, den Fall Abdul Rahman dadurch zu lösen, dass 
man den zum Christentum übergetretenen Afghanen für 
unzurechnungsfähig erklärt und psychiatrisch behandelt lässt, ist in 
Berlin auf ein geteiltes Echo gestoßen. "Man sollte die Bemühungen 
darauf konzentrieren, dass Herr Rahman von der Androhung der 
Todesstrafe los kommt", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen 
Ausschusses des Bundestages, Ruprecht Polenz (CDU), der in Halle 
erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Freitag-Ausgabe). "Darüber 
hinaus muss der Fall Anlass sein, auf eine grundlegende 
Rechtsänderung hinzuwirken." Der stellvertretende Vorsitzende der 
FDP-Fraktionsfraktion, Werner Hoyer, meinte:
"Das ist eine ethisch nicht vertretbare Alternative. Heißt das, dass 
Herr Rahman dann für Jahre gesellschaftlich geächtet ist? Eine solche
Lösung wäre mit der Religionsfreiheit nicht vereinbar und überaus 
bitter."
Der afghanische Wirtschaftsminister Amin Farhang hatte im "Kölner 
Stadt-Anzeiger" gesagt: "Auch im Islam ist die Rechtslage so, dass 
ein Angeklagter im vollen Besitz seiner geistigen Kräfte sein muss. 
Das trifft auf Herrn Rahman aber nicht zu. Deshalb muss er 
psychiatrisch behandelt werden. Ich hoffe und vermute, dass die Sache
so ausgeht. Die Regierung arbeitet daran, zu einer friedlichen und 
guten Lösung zu kommen."

Rückfragen bitte an:

Mitteldeutsche Zeitung
Chefredakteur
Jörg Biallas
Telefon: 0345/565-4242

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