Mitteldeutsche Zeitung: Entführungen im Irak
Hoyer fordert Bund zum Eingreifen im Fall Hidschadsch
Halle (ots)
Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Werner Hoyer, hat die Bundesregierung aufgerufen, dem irakischen Geschäftsmann Abd al-Halim Hidschadsch unbürokratisch zu helfen. "Natürlich kann man da was machen", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe). "Einfach so zu tun, als gebe es dafür keine Haushaltsstelle, ist Quatsch. Ich sehe da eine Verpflichtung." Auf der Ebene der Staatsminister im Auswärtigen Amt existiere für besondere Notlagen ein eigener Fonds. Auswärtiges Amt und Kanzleramt hatten Hilfe abgelehnt mit der Begründung, dafür es gebe keinen Haushaltstitel und keine Abrechnungsmöglichkeit. Der Geschäftsführer der Firma "Cryotec", Peter Bienert, hatte die Weigerung kritisiert: "Es ist unverständlich, dass man jetzt seitens der Bundesregierung meint, nur weil Herr Hidschadsch kein Deutscher ist, können wir dem in echte materielle Not geratenen Vermittler leider nicht helfen." Hidschadsch wurde laut "Spiegel" nach seinem Einsatz für die Befreiung der Geiseln Susanne Osthoff, René Bräunlich und Thomas Nitzschke im Sommer 2006 selbst entführt, weil vermutet wurde, er habe an der Geiselbefreiung verdient. Seine Familie mobilisierte daraufhin ihr gesamtes Vermögen und zahlte 150.000 Dollar Lösegeld. Heute leben die Hidschadschs weitgehend mittellos in Jordanien.
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