Mitteldeutsche Zeitung: Gesundheit Häufiger krank durch Zecken - Borreliose nimmt zu
Halle (ots)
Die Zahl der durch Zeckenbisse ausgelösten Erkrankungen in Sachsen-Anhalt steigt. Im Land wurden im Jahr 2001 insgesamt 164 Fälle von Borreliose gemeldet, im vorigen Jahr waren es 533 Fälle. Das teilte das Magdeburger Gesundheitsministerium der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Dienstagausgabe) mit. Borreliose ist die am häufigsten von Zecken übertragene Krankheit. Zu den Schwerpunkten im Land gehören die Kreise Aschersleben-Staßfurt, Mansfelder Land und der Burgenlandkreis. Borreliose ist schwer zu diagnostizieren, einen Impfschutz gibt es nicht. Die Infektion kann im Frühstadium gut mit Antibiotika behandelt werden. Bleibt sie zunächst unerkannt, wird die Behandlung komplizierter und es kann zu schweren Spätschäden kommen.
Das Berliner Robert-Koch-Institut (RKI) belegt mit seinen Zahlen eine Zunahme der Borreliose vor allem in den neuen Bundesländern - in den alten Ländern gibt es keine Meldepflicht. Sprecherin Susanne Glasmacher betont, dass in ganz Deutschland Infektionsgefahr bestehe. Das RKI schätzt die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen auf 60.000. Den starken Anstieg der Fälle wertet das Institut vor allem als Folge verstärkter Diagnostik.
Holger Paech, Sprecher des Gesundheitsministeriums, sieht in den steigenden Zahlen indes auch einen Hinweis auf ein "erhöhtes Zeckenaufkommen". Er rät deshalb bei Spaziergängen in der Natur zu Vorsichtsmaßnahmen wie dem Tragen von festem Schuhwerk und langen Hosen. Nach Ausflügen sollte auf mögliche Zeckenbisse geachtet werden. Im Zweifelsfall sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden, so Paech.
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