Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Platzeck/Brandenburg
Stuttgart (ots)
Es war schon immer eine Stärke von Matthias Platzeck, sich nicht für unentbehrlich zu halten. Sicher, er wollte nach oben, auch er kostete gern die süßen Früchte der Macht. Aber er ist in der Lage zu verzichten, wenn am Ende der Preis womöglich das eigene Leben sein könnte. In einer Zeit, in der Leistungswille gern gleichgesetzt wird mit der Bereitschaft, sich aufzuopfern, setzt Platzeck damit einen bemerkenswerten Akzent. Es lohnt, darüber nachzudenken, denn Selbstüberschätzung ist nicht nur bei Politikern tägliche Übung. Sie dient vielen als Selbstschutz in einer Gesellschaft, in der sich die Menschen beängstigend oft dazu verdammt fühlen, in allen Lebensphasen verwertbar zu sein.
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