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Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Hoeneß/Justiz

Stuttgart (ots)

Uli Hoeneß bleibt Aufsichtsratschef, obwohl er von März 2014 an als Steuersünder auf der Anklagebank sitzt. Dass sie den Macher des weltweit auch wegen seiner finanziellen Seriosität geschätzten Fußballclubs in seiner Krise nicht voreilig fallen lassen, zeugt von einem echten "Mia-san-mia-Gefühl". Immerhin hatte auch eine Mehrheit der Mitglieder pro Hoeneß votiert.

Der Rückhalt des Clubs ist zu loben, da sich die Anklage gegen den Privatmann Uli Hoeneß richtet. Das würde sich aber schnell ändern, sollte sich herausstellen, dass der vom einstigen Adidas-Chef Robert-Louis Dreyfus gewährte Privatkredit auf das Hoeneß'sche Zockerkonto in einem Bezug zu dem Sponsorenvertrag steht, den die Herzogenauracher 2002 beim FC Bayern unterschrieben. Die Aufsichtsräte sind also bei aller Loyalität als Aufklärer gefragt. Dabei ist es sicher kein Vorteil, dass der Adidas-Chef Herbert Hainer ein stellvertretender Vorsitzender des Gremiums ist.

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