Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Afrika/Frankreich/Militäreinsatz
Stuttgart (ots)
Die Franzosen, die tun was. Auf sie ist Verlass in Afrika. Anfang des Jahres haben sie Soldaten nach Mali geschickt und die dort nach der Macht greifenden, Al-Kaida nahestehenden Islamisten zurückgeschlagen. Nun marschieren französische Militärs in der Zentralafrikanischen Republik ein, mit nicht minder ehrenvollem Auftrag. Sie wollen in dem Bürgerkriegsland eine menschliche Katastrophe abwenden. Der Rest der Welt schaut wohlwollend zu oder reicht milde Gaben. Frankreich erledigt die Drecksarbeit und darf sich zum Lohn noch einmal als weltpolitisch bedeutsame Ordnungsmacht fühlen.
Und so wäre alles bestens, könnten die Franzosen tatsächlich Frieden stiften. Als ehemalige Kolonialmacht sind sie hierzu leider am allerwenigsten berufen. Die Afrikaner selbst stehen in der Pflicht. Aus gutem Grund sind ihre Staats- und Regierungschefs am Freitag in Paris zusammengekommen, um über Frieden, Sicherheit und die Bildung einer Eingreiftruppe zu beraten. Die Tatsache, dass sie sich in Frankreich treffen und nicht in einem afrikanischen Land, zeigt indes schon, wie weit der Weg zur erfolgreichen innerafrikanischen Friedensmission noch ist.
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