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Stuttgarter Zeitung: Überzogene Aufregung
Kommentar zu Baden-Württemberg/Schulpolitik

Stuttgart (ots)

Die Schülerzahlen gehen zurück, also sind nicht alle Schulen überlebensfähig. Dieses Prinzip galt bisher schon, nur machten Schulen unstrukturiert zu. Es ist ein Verdienst der grün-roten Landesregierung, dass sie bei dem unpopulären Vorhaben der Schulschließungen das Heft in die Hand nimmt. Die pädagogische Qualität soll erhalten, die Schulwege sollen zumutbar bleiben. Diese Leitsätze kann niemand ernsthaft kritisieren.

Ganz anders sieht es mit dem Zweisäulenmodell aus. Die Idee von Grünen und SPD, neben dem Gymnasium die Gemeinschaftsschule als zweite Schulart zu etablieren, wird wohl auch noch bei der nächsten Landtagswahl als Konfliktstoff herhalten müssen. Zu wünschen ist den Lehrern, den Eltern und den Schülern, dass zumindest zwischendurch Ruhe einkehrt, die planvolle Entwicklung ermöglicht. Die Aufregung ist vielfach überflüssig. Die leidenschaftlich umstrittenen Mindestgrößen gelten für neue Schulen. Es ist keine Rede davon, dass Hauptschulen mit mehr als 16 Schülern im Jahrgang oder gar funktionierende Realschulen zugemacht werden. Jedoch müssen sich alle besser auf ihre immer weiter auseinanderdriftende Schülerschaft einstellen - völlig unabhängig von Standort- und Strukturfragen.

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