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Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Stuttgart/Gemeinderatswahl

Stuttgart (ots)

Der ökosoziale Block aus Grünen, SPD und SÖS/Linke hat vorerst keine absolute Mehrheit mehr, allenfalls noch eine relative. Aber er profitiert von der Schwäche des anderen Lagers. Der jahrzehntelang tonangebende konservative Block aus CDU, Freien Wählern und FDP hat infolge der Auseinandersetzung über Stuttgart 21 seine Macht verloren, nun erodiert er.

Das Rathaus wird bunter, das Bürgergremium damit unberechenbarer. Elf von zwölf angetretenen Listen haben mindestens einen Sitz ergattert. Die Zersplitterung und Stärkung der Ränder, vor allem aber die Schwäche der SPD veranlasst Grüne und CDU, den Blick für eine starke Mitte zu schärfen. An der Verwaltungsspitze arbeiten deren Vertreter schon lange gut zusammen. Die beiden großen Fraktionen werden in Anbetracht der Herausforderungen - Großbaustellen, Feinstaub, Sanierungsstau - kooperieren müssen, um eine verlässliche Stadtpolitik zu gestalten. Gelänge das, könnte diese Koalition durchaus als Blaupause dienen für Schwarz-Grün im Land ab 2016.

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