All Stories
Follow
Subscribe to Stuttgarter Zeitung

Stuttgarter Zeitung

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Koalition/Pflegepolitik

Stuttgart (ots)

Die Neuregelung der Familienpflege ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, aber nur ein kleiner. Die große Koalition verbessert punktuell ein in der letzten Legislatur von der Familienministerin Schröder (CDU) verantwortetes und vermurkstes Gesetz, das kaum jemandem half. Nur sehr wenige Arbeitnehmer nutzten bisher die so geschaffene längerfristige Auszeit im Job, um Angehörige zu betreuen.

Dass es nun deutlich mehr werden, ist nicht gesagt. Es stimmt zwar: Schwarz-Rot schafft einen erweiterten Rechtsanspruch und entschlackt das Verfahren. Das hilft ein bisschen. Doch wer für längere Zeit seine Arbeitszeit vermindert, muss Lohnverluste hinnehmen oder diese mittels Darlehen ausgleichen. Das werden sich gerade die kaum leisten können, die - wie die teilzeitbeschäftigte Verkäuferin - oft die Pflege schultern. Dass sie und alle anderen künftig bezahlt zehn Tage freibekommen, um die Versorgung von Angehörigen zu regeln, ist nur ein schwacher Trost. So bleibt es eine gesellschaftliche Aufgabe, Beruf und Pflege besser zu vereinbaren. Das weiß auch die Koalition. Sie lässt darüber schon mal einen Beirat diskutieren.

Pressekontakt:

Stuttgarter Zeitung
Redaktionelle Koordination
Telefon: 0711 / 7205-1225
E-Mail: newsroom.stuttgarterzeitung(at)stz.zgs.de
http://www.stuttgarter-zeitung.de

Original content of: Stuttgarter Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Stuttgarter Zeitung
More stories: Stuttgarter Zeitung
  • 04.12.2014 – 21:45

    Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Russland/Putin

    Stuttgart (ots) - Ob Russlands Präsident seine Behauptungen selber glaubt, der Westen hätte sich ohne Ukraine-Krise einen anderen Grund ausgedacht, um Sanktionen gegen sein Land zu verhängen, das wird wohl sein Geheimnis bleiben. Allerdings werden Millionen von Russen dieser Ansicht ebenso folgen wie dem präsidialen Gedankenspiel, wonach die Krim für Russland so heilig sei wie für Israel der Tempelberg. Der Westen ...

  • 04.12.2014 – 21:45

    Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Bahn/Bahncard

    Stuttgart (ots) - Die Bahn muss reagieren, da gibt es keinen Zweifel. Schon im ersten Halbjahr sind die Umsätze im Fernverkehr zurückgegangen. Die Alternative, mit höheren Preisen diesen Rückgang auszugleichen, verbietet sich angesichts der Wettbewerber. Die Bahn muss dagegen versuchen, ihren Service und ihr Angebot zu verbessern. Dazu gehört auch, dass sie ein Preissystem entwickelt, das zum einen Bahnfahren wieder ...

  • 03.12.2014 – 20:00

    Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Koalition/Flüchtlinge/Asylpolitik

    Stuttgart (ots) - In Zeiten mit 50 Millionen Vertriebenen weltweit wird überall dort, wo Asyl zu finden ist, der Andrang immer größer sein als die Aufnahmekapazitäten. Um den wirklich Bedürftigen, deren Leben in der Heimat bedroht ist, Obhut gewähren zu können, müssen viele abgewiesen und konsequent zur Ausreise gezwungen werden, die durchaus verständliche Einwanderungsmotive haben. Das mag zynisch klingen, ...