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Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Russland/Putin/Rubel

Stuttgart (ots)

Kremlchef Putin trägt ein gerüttelt Maß Schuld daran, dass beide - Ölpreis und Rubel - jetzt ins Bodenlose stürzen. Auch wegen der Ukraine-Krise sinkt weltweit die Nachfrage, dazu kommen unerledigte marktwirtschaftliche Hausaufgaben. Russland hat den Quantensprung vom Rohstoffexporteur zum Hightechproduzenten nicht geschafft. Die Hälfte der Unternehmen gehört nach wie vor dem Staat. Als Gegenleistung für Loyalität räumen dort Putins Freunde ab.

Es ist ein System, das früher oder später an seine Grenzen stößt. In Krisen eher früher. Denn Autokraten müssen sich Loyalität stets neu erkaufen. Bei ihren Günstlingen wie beim gemeinen Volk. Westliche Sanktionen stören dabei immens. Sie lassen die durch die Rezession ohnehin gedimmten Gewinnmargen immer weiter zusammenschnurren. Kritische Experten raten daher zu einer Rosskur, um den Reformstau in der Wirtschaft aufzulösen, glauben indes nicht, dass sich Putin darauf einlässt: Wer das Wirtschaftsmonopol aufgibt, verliert bald auch das politische.

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