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DFV: Feuerwehren besorgt: Flächendeckendes Netz in Gefahr

Berlin (ots)

Deutschlands Feuerwehrwesen steht vor dem größten
Umbruch seit Gründung der Bundesrepublik: „Die demographische
Entwicklung und die finanzielle Belastung der Kommunen gefährden
unser flächendeckendes Netz für schnelle Hilfe“, warnt Hans-Peter
Kröger, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV).
Beirat mit Klaus Kinkel und Hans Meiser soll helfen
In Berlin hat der Spitzenverband der Feuerwehren heute einen
Beirat konstituiert, dem Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft,
Wissenschaft und Medien angehören. „Dieses Gremium soll uns dabei
helfen, Lösungen zu finden, Türen zu öffnen und den Feuerwehren
Gewicht in der Politik, im öffentlichen Leben und in der
veröffentlichten Meinung zu geben“, sagt Kröger. So konnte er
Bundesminister a.D. Dr. Klaus Kinkel und TV-Moderator Hans Meiser
(„Notruf“) für die Mitarbeit in dem 26-köpfigen Gremium gewinnen. Der
Feuerwehrpräsident: „Es sind Menschen, die mit ihrem guten Namen für
eine gute Sache einstehen.“
Deutschlands Feuerwehren leisten durchschnittlich alle neun
Sekunden schnelle Hilfe. Kröger: „In den letzten Jahrzehnten haben
sich die Feuerwehren zu Allroundwehren entwickelt, die ihren
Einsatzschwerpunkt in der Unfallrettung, dem Umweltschutz und der
Technischen Hilfeleistung haben. Außerdem stellen die
Berufsfeuerwehren einen bedeutenden Teil des medizinischen
Rettungsdienstes und Krankentransportes sicher.“
Mitgliederschwund und überlastete Kommunen
Ein besonderes Gewicht hat in Deutschland aber traditionell das
Ehrenamt: Jeder zweite klassische Feuerwehreinsatz (ohne
Rettungsdienst) wird von einer der 24 500 Freiwilligen Feuerwehren
absolviert. DFV-Präsident Kröger: „Allein von 1998 bis 2001 haben
diese Feuerwehren nach den uns vorliegenden Zahlen rund 40 000
Feuerwehrfrauen und -männer verloren. Dazu kommt die angespannte
Finanzlage der Kommunen. Städte und Gemeinden haben es immer
schwerer, das flächendeckende System der Gefahrenabwehr zu
finanzieren. Deutschlands Feuerwehren schieben einen Investitionsstau
in dreistelliger Millionenhöhe vor sich her.“
„Mit mehr als einer Million ehrenamtlicher Helfer in den
Feuerwehren sind die Kommunen auch Deutschlands größter Dienstleister
im Zivil- und Katastrophenschutz“, betont Kröger. Er fordert deshalb
nachhaltige Unterstützung bei Bund und Ländern ein: „Die Feuerwehren
sind bereit, sich weiterzuentwickeln und zu öffnen. So möchten wir
zum Beispiel den Frauenanteil von derzeit fünf kurzfristig auf zehn
Prozent verdoppeln. Ein Forschungsprojekt war bereits fest mit dem
Bund besprochen – doch die Förderzusage wurde dann leider
überraschend wieder zurück gezogen. Das ist ein trauriges Beispiel
für unsere Schwierigkeiten. Genauso erwarten wir künftig mehr
Unterstützung für die Nachwuchswerbung und für unsere
Präventionsarbeit, damit Brand- und Unglücksfolgen schon im Vorfeld
verringert werden.“
Feuerwehrpräsident Kröger: „Deutschlands Feuerwehren stellen ihre
große Leistungsfähigkeit täglich unter Beweis. Katastrophen wie die
Jahrhundertflut im vergangenen Jahr zeigen zudem, wir wertvoll unser
System der schnellen Hilfe an jedem Ort ist. Dieses System darf nicht
leichtfertig vernachlässigt werden.“
ots-Originaltext: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=50093

Rückfragen bitte an:

Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Sönke Jacobs
Email: dfv.berlin@dfv.org
Telefon: 030-20 67 48 04
Fax: 030-20 67 48 05

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