Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
Hochwasser: "Nicht übereilt den Keller auspumpen"
Lage in Sachsen leicht entspannt
Helfer in Sachsen-Anhalt gut vorbereitet
Berlin (ots)
"Die ersten verschwundenen Straßenschilder lugen wieder heraus; peu à peu geht das Wasser zurück", berichtet Siegfried Bossack, Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes Sachsen sowie Kreisbrandmeister und Leiter der Technischen Einsatzleitung in Riesa-Großenhain. Die Hochwasserlage in Sachsen entspanne sich zusehends, auch wenn die teils arg beanspruchten Deiche noch aufmerksam beobachtet und wenn nötig verstärkt werden.
Nun gibt es in den betroffenen Gebieten allerdings eine weitere Problematik. "Die Bewohner wollen schnellstmöglich den ,Normalzustand' wiederherstellen und schreiten teils übereilt zur Aktion", erklärt Bossack und warnt zugleich: "Beim derzeitigen hohen Grundwasserpegel sollte man Keller nur nach Rücksprache mit Fachleuten auspumpen. Es besteht die Gefahr, dass das Grundwasser sonst das Gebäude nach oben drückt und die Schäden vergrößert." Diese Probleme hatte es auch beim großen Hochwasser im Jahr 2002 gegeben.
Aus der letzten Katastrophe haben viele Anwohner aber auch gelernt: "Viele Öltanks, deren Inhalt damals fatale Folgen für die Umwelt hatte, sind mittlerweile abgebaut worden", berichtet Siegfried Bossack aus seinem Landkreis. Allerdings gebe es auch diesmal wieder viel angeschwemmtes Treibgut; sobald die Bürger ihre Keller reinigten, trüge dies noch zur Müllmenge bei. "Achten Sie bitte beim Aufräumen nicht nur auf die Hygiene, sondern denken Sie auch daran, Wege für die Helfer freizulassen", appelliert Bossack.
Zusammenarbeit der Kräfte in Sachsen-Anhalt funktioniert tadellos
Während Sachsen sich teilweise schon auf die Aufräumungsarbeiten vorberei¬tet, steht in Sachsen-Anhalt noch die Sicherung vor dem Hochwasser im Mittelpunkt der Maßnahmen. "Gefährdete Deiche werden mit zahllosen Sandsäcken verstärkt, wir sind gut vorbereitet", erklärt Ingolf Hirsch, Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes Sachsen-Anhalt. "Die Feuerwehr stellt den Großteil der eingesetzten Kräfte; die Zusammenarbeit mit allen anderen Organisationen funktioniert reibungslos", stellt Hirsch erfreut fest. Er dankt vor allem den ehrenamtlichen Helfern und deren Arbeitgebern: "Nur dadurch, dass zahllose Männer und Frauen für diesen Großeinsatz freigestellt werden, können wir die Lage ohne Überlastung für die einzelnen Kräfte bewältigen."
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