Humanitäre Hilfe für Haiti wirkt nach
Ein Jahr nach Hurrikan Matthew: Bündnisorganisationen von "Aktion Deutschland Hilft" investieren verstärkt in Katastrophenvorsorge
Bonn (ots)
Am 4. Oktober 2016 fegte Hurrikan Matthew über den Inselstaat Haiti hinweg. Zurück blieben zahlreiche zerstörte Häuser, unbefahrbare Straßen und umgeknickte Bäume. Mehr als 1.000 Menschen starben, 1,4 Millionen Menschen benötigten humanitäre Hilfe. Ein Jahr danach wurde schon vieles erreicht, doch es gibt weiterhin einiges zu tun.
"Die Menschen in Haiti haben in der Vergangenheit schon zu oft alles verloren und mussten ganz von vorne beginnen. Doch sie geben nicht auf. Genauso darf die Weltgemeinschaft sie nicht im Stich lassen", sagt Hanna Pütz, Mitarbeiterin von "Aktion Deutschland Hilft". Sie war erst vor Kurzem auf einer Dokumentationsreise in Haiti und konnte sich einen Eindruck der Lage vor Ort machen. "Oft sind es die vermeintlich einfachen Dinge, die vieles bewirken: Zum Beispiel ausreichend Mülleimer aufstellen. Diese sorgen für mehr Sauberkeit und beugen so Epidemien vor. Und Mauer um Gebäude schützen vor Schlammlawinen." Damit diese Hilfe möglich ist, unterstützten tausende Spender das Bündnis deutscher Hilfsorganisationen. Nach den Zerstörungen von Hurrikan Matthew gingen 5,7 Millionen Spenden an "Aktion Deutschland Hilft" für die Betroffenen in Haiti. Allein 4,9 Millionen im ersten Monat.
Haiti ist ein von Naturkatastrophen gebeuteltes Land. Immer wieder treffen Hurrikans auf den Inselstaat und lassen Verwüstung zurück: Zuletzt war die Sorge um mögliche Folgen von Hurrikan "Irma" groß, doch Haiti wurde weitestgehend verschont. Doch auch Erdbeben suchen das Land regelmäßig heim. So starben 2010 bei einem Beben der Stärke 7,3 rund 300.000 Menschen. Noch immer können viele Menschen die Erlebnisse nicht verarbeiten.
"Damit zukünftige Naturgewalten nicht erneut das ganze Land zerstören, ist Katastrophenvorsorge immens wichtig", sagt auch Manuela Roßbach, geschäftsführender Vorstand von "Aktion Deutschland Hilft". So besteht derzeit die Gefahr, dass viele Häuser in Hanglage bei starken Regenfällen weggerissen oder überschwemmt werden. Um dem entgegenzuwirken, schult die Hilfsorganisation Habitat for Humanity die Bevölkerung in katastrophensicherer Bauweise, verteilt Konstruktionsmaterial und unterstützt beim Bau der Häuser. World Vision hat mit Gemeindemitgliedern Sanitäranlagen und Wasserpumpen aufgebaut. Denn nach Hurrikan Matthew drohte der Ausbruch von Cholera durch verunreinigtes Wasser. Die Bündnisorganisation Malteser International hilft mit dem Anbau von Mangrovenplantagen auf unbefestigten Ufern. Die Pflanzen schützen umliegende Dörfer vor Überflutungen.
"Aktion Deutschland Hilft" und ihre Mitgliedsorganisationen sind bestrebt, die Qualität ihrer Arbeit zu sichern und kontinuierlich zu verbessern. In diesem Monat wird daher ein zweiköpfiges internationales Team nach Haiti reisen und dort die Wirksamkeit der vergangenen Hilfsmaßnahmen seit dem Erdbeben 2010 überprüfen. Gleichzeitig wird das Team Maßnahmen, die die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung stärken, identifizieren.
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