Hilfe für die Ukraine: So werden die Spendengelder verteilt
Bündnisorganisationen von "Aktion Deutschland Hilft" setzen Spendengelder bedarfsgerecht und langfristig ein
Bonn (ots)
Familien und Kinder, die in Luftschutzbunkern ausharren. Hilfskorridore, die versperrt sind, und Lebensmittel, die knapp werden. Wie kommen Spendengelder auch da an, wo Menschen vor Leid und Not flüchten und wo die Versorgung mit Lebensmitteln oder medizinischen Gütern schwierig ist? Manuela Roßbach, Vorständin von "Aktion Deutschland Hilft", gibt Antworten auf wichtige Fragen zur Beschaffung und Verteilung von Hilfsgütern.
Wie kann die Hilfe schnell und unkompliziert dort ankommen, wo sie am dringendsten benötigt wird?
Manuela Roßbach: "Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass unsere Bündnisorganisationen in Krisen sofort im Einsatz sind. Viele Hilfsorganisationen haben auch in der Ukraine und in Anrainerstaaten seit Jahren eigene Länderbüros oder sind über Partnerorganisationen aktiv. Die Hilfe für Menschen in der Ukraine kommt dank der Spenden also seit dem ersten Tag an: Es werden zum Beispiel Hilfsgüter im Land oder in grenznahen Regionen beschafft und an Betroffene bedarfsgerecht verteilt. Um in dieser ersten Phase schnell handeln zu können, finanzieren die Bündnisorganisationen diese ersten Soforthilfemaßnahmen aus eigenen Nothilfefonds. Das heißt, parallel zum Spendenaufruf von "Aktion Deutschland Hilft" kann schon mit den Vorbereitungen der Hilfsmaßnahmen gestartet werden. Damit aus diesen Fonds auch bei einer nachfolgenden Katastrophe Geld zur Verfügung steht, rufen die Bündnispartner Spendengelder von "Aktion Deutschland Hilft" auch für diese allererste Hilfe nachträglich ab."
Wie werden die Spendengelder an die Bündnisorganisationen verteilt?
Manuela Roßbach: "Alle Spendengelder, die bei uns eingehen, werden von unseren Bündnisorganisationen nach einem vorher festgelegten Verteilungsschlüssel abgerufen. Entscheidend ist dafür, welche Kapazitäten die einzelne Hilfsorganisation hat, um konkrete Hilfe vor Ort leisten zu können."
Wo gehen die Spenden hin?
Manuela Roßbach: "Im Falle der Ukraine werden die Spenden für Geflüchtete aus der Ukraine auch für Hilfsprojekte in Anrainerstaaten für die Versorgung eingesetzt, auch Projekte in Deutschland, die eine Aufnahme und Versorgung sichern, kommen dafür in Frage."
Warum sind Geldspenden besser als Sachspenden?
Manuela Roßbach: "Damit die Hilfe dort ankommt, wo sie am dringendsten benötigt wird - damit die Spenden eine größtmögliche Wirkung erzielen - ist eine bedarfsgerechte Verteilung besonders relevant. Unsere Bündnisorganisationen haben jahrzehntelange Erfahrung in der Beschaffung und Verteilung von Hilfsgütern und tauschen sich auch in der Ukraine mit Behörden und Partnerorganisationen aus, um die konkreten Bedarfe zu ermitteln. Geldspenden helfen unseren Bündnisorganisationen daher, die Hilfe so zu gestalten, dass sie sich nach dem tatsächlichen Bedarf der Menschen richtet und Hilfsgüter direkt im Land oder angrenzenden Regionen zu beschaffen. Das spart Transportkosten und Zeit und - Seiteneffekt - das hilft der lokalen Wirtschaft. Beides sind wichtige Faktoren, um die Hilfe für Menschen in der Ukraine schnell und effektiv zu ermöglichen. Dazu kommt unsere Erfahrung, dass Hilfe nach Krisen teils über Jahre hinaus notwendig sein wird. Zu befürchten ist dies auch in der Ukraine, einem grauenvollen Krieg, dessen Ende leider noch nicht absehbar ist. Spendengelder werden auch nach der ersten Nothilfephase noch gebraucht, um geflüchtete Menschen zu versorgen oder die Not der Menschen in der Ukraine selbst oder in den Aufnahmeländern zu lindern."
21 Hilfsorganisationen aus dem Bündnis deutscher Hilfsorganisationen unterstützen aktuell die Betroffenes des Krieges in der Ukraine: action medeor, ADRA, Arbeiter-Samariter-Bund, Arbeiterwohlfahrt, CARE, Help- Hilfe zur Selbsthilfe, Habitat für Humanity, Johanniter, Malteser, World Vision, Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland sowie der Paritätische Wohlfahrtsverband mit den Hilfswerken arche noVa, Bundesverband Rettungshunde, Freunde der Erziehungskunst, Handicap International, HelpAge, Kinderhilfswerk Stiftung Global-Care, LandsAid, SODI und TERRA TECH.
Einen Überblick über die Nothilfe in der Ukraine und den Zufluchtsländern finden Sie hier: https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/hilfseinsaetze/nothilfe-ukraine/.
Eine detaillierte Übersicht der Maßnahmen unserer Bündnisorganisationen können Sie hier abrufen: https://ots.de/rza0ez
"Aktion Deutschland Hilft", das Bündnis deutscher Hilfsorganisationen, bittet um Spenden für die Not leidenden Menschen in der Ukraine:
Spenden-Stichwort: Ukraine
IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30 (Bank für Sozialwirtschaft)
Spendenhotline: 0900 55 102030 (kostenfrei aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk höher)
Charity SMS: SMS mit ADH10 an die 8 11 90 senden (10EUR zzgl. üblicher SMS-Gebühr, davon gehen direkt an Aktion Deutschland Hilft 9,83 EUR)
Online spenden unter: www.aktion-deutschland-hilft.de
Kurzprofil Aktion Deutschland Hilft e.V.
"Aktion Deutschland Hilft" ist das 2001 gegründete Bündnis renommierter deutscher Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen ihre Kräfte bündeln, um schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Die mehr als 20 beteiligten Organisationen führen ihre langjährige Erfahrung in der humanitären Hilfe zusammen. Über den Zusammenschluss von "Aktion Deutschland Hilft" koordinieren die beteiligten Organisationen ihren Einsatz, sodass vor Ort keine Überschneidungen oder Versorgungslücken entstehen - und die Menschen im Katastrophengebiet die bestmögliche Hilfe erhalten. Unter einem gemeinsamen Spendenkonto ruft das Bündnis zu solidarischem Handeln und Helfen im Katastrophenfall auf. "Aktion Deutschland Hilft" trägt das Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) und ist vom Deutschen Spendenrat zertifiziert.
Pressekontakt:
Aktion Deutschland Hilft e.V.
Tel.: 0228/ 242 92 - 222
Fax: 0228/ 242 92 - 199
E-Mail: presse@aktion-deutschland-hilft.de
Original content of: Aktion Deutschland Hilft e.V., transmitted by news aktuell