Colombo: Bombe explodiert in der Nachbarschaft von Aktion Deutschland Hilft
Anschlag galt nicht den Hilfsorganisationen
Colombo/Bonn (ots)
Am Nachmittag ist in Colombo unweit des Büros von Aktion Deutschland Hilft eine Autobombe explodiert. "Wir sind bestürzt, dass die Gewalt nun auch in Colombo Einzug hält und hoffen, dass Hilfsorganisationen nicht Opfer der innenpolitischen Auseinandersetzungen werden", berichtet Christoph Ernesti, Augenzeuge des Attentats und Leiter des Büros von Aktion Deutschland Hilft in Colombo. Nach ersten Recherchen richtete sich der Anschlag der tamilischen Befreiungsorganisation LTTE nicht gegen Hilfsorganisationen, sondern galt einem Vertreter der tamilischen Partei Eelam People´s Democratic Party (EPDP). Die EPDP vertritt die tamilische Minderheit im Parlament, wird aber von der LTTE als paramilitärische Gruppe angesehen, die mit der Armee von Sri Lanka kollaboriert und ist somit ausgesuchtes Ziel von Anschlägen.
Vor dem Hintergrund der Ermordung von Angehörigen einer französischen Hilfsorganisation zu Beginn der Woche stehen die Mitgliedsorganisationen in erhöhter Alarmbereitschaft und treffen Vorkehrungen für den Fall, dass die Sicherheitslage weiter eskaliert. Dazu gehören tägliche Sicherheitsmeetings, die Planung von Fluchtwegen und Bereitstellung von Benzinreserven, um im Bedarfsfall die Mitarbeiter zu evakuieren. Im äußersten Fall müssen Büros und Projekte dann temporär still gelegt werden.
Sri Lanka zählt zu den am schwersten vom Tsunami 2004 betroffenen Ländern. Aktion Deutschland Hilft beteiligt sich mit zehn seiner Organisationen am Wiederaufbau des Inselstaates. Viele Projekte konnten bereits erfolgreich abgeschlossen werden. Aufgrund der Auseinandersetzungen mussten unlängst Projekte in Trincomallee und Batticaloa vorübergehend ausgesetzt werden.
Hinweis an Redaktionen: Christoph Ernesti steht für Interviews zur Verfügung, bitte wenden Sie sich an die Pressestelle von Aktion Deutschland Hilft.
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