BVSE Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.
EU-Kunststoffstrategie: bvse-Forderungen für das Kunststoffrecycling in Deutschland und Europa
Bonn (ots)
Die Europäische Union veröffentlicht heute ihre Kunststoffstrategie. Klar ist, dass in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union Handlungsbedarf besteht, ist sich der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung sicher.
bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock: "Das Kunststoffrecycling muss ausgebaut und gefördert werden. Grundsätzlich gilt: Recycling vor Verbrennen und Qualität vor Quantität. Darüber hinaus hilft das Kunststoffrecycling durch CO2-Einsparungen auch die Klimaziele der Europäischen Union zu erreichen."
Hier hilft nach Auffassung des bvse jedoch keine pauschale Steuer auf Kunststoffe. "Eine pauschale Besteuerung von Kunststoffen entfaltet keine positive Lenkungswirkung, sondern ist nur ein Finanzierungsinstrument für einen klammen EU-Haushalt.Wichtig ist die Recyclingfähigkeit von Produkten zu fördern bzw. den Einsatz von Recyclaten in neuen Produkten", erklärt Eric Rehbock.
Weiteres Problem: Immerhin rund 1,2 Millionen Tonnen Kunststoffe werden allein in Europa jährlich aus Elektro(nik)-Altgeräten (EAG) gesammelt. Doch obwohl der so gewonnene Sekundärrohstoff in erheblichem Maß zur Einsparung von CO2-Emissionen, Energie und Primärressourcen beiträgt, wird er durch die fortschreitende Chemisierung des Abfallrechts in einer Flut von Auflagen und Gesetzen zunehmend in die Ecke der Gefährlichkeit - und damit "ins Aus" gedrängt. "Dies geschieht völlig zu Unrecht", moniert zum Beispiel der Recycling-Experte der Müller-Guttenbrunn Group, Chris Slijkhuis.
Auch im Bereich der Kunststoffsortierung, muss sich die Qualitätsprämisse als oberste Zielsetzung durchsetzen. Neben der Erweiterung von Sortierkapazitäten müssen technische und rechtliche Voraussetzungen für eine gleichzeitige Steigerung der Qualitäten geschaffen werden.
Wichtig ist nun, die Kapazitäten für das Kunststoffrecycling schnell auszubauen. Hier könnten bessere Abschreibungsmöglichkeiten die die kapitalintensiven Industrieanlagen einen wichtigen Schub geben.Zudem ist die Gesetzgebung gefragt, die Auflagen für die Genehmigungen und den Betrieb von Kunststoffrecycling-Anlagen, die vielen Menschen Beschäftigung bieten, in Zukunft zu erleichtern, damit neue Recycling-Kapazitäten jetzt und nicht irgendwann geschaffen werden können.
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