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Finanzdienstleister setzen verstärkt auf Baukastenprodukte

Hamburg (ots)

Zwei Drittel der deutschen Bankkunden bemängeln
die Pauschalberatung in den Filialen. Kern der Kritik: Den Instituten
gelingt es noch zu wenig, wirklich individuell zu betreuen. Statt mit
Angeboten, die auf ihre persönlichen Lebensumstände abgestimmt sind, 
werden die Kunden mit Einheitsangeboten konfrontiert. Damit wird die 
Hausbank austauschbar. In vielen Fällen ist die Beratung außerdem 
unverständlich. Abwanderung ist die drohende Konsequenz. Viele Banken
steuern dieser Entwicklung inzwischen entgegen. 59 Prozent der 
Institute investieren verstärkt in modular aufgebaute Bankprodukte. 
Einfache Basiskomponenten lassen sich nach dem Baukastenprinzip ganz 
nach dem speziellen Bedarf zu maßgeschneiderten Endprodukten 
kombinieren. Auch die Versicherer setzen zunehmend auf dieses 
Konzept. Das ist das Ergebnis des Managementkompasses "Modulare 
Dienstleistungen" von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit
dem F.A.Z.-Institut.
Der Nachholbedarf der Finanzdienstleister in Sachen 
Produktgestaltung erstreckt sich dabei nicht nur auf den Mangel 
individueller Angebote. Häufig existieren sogar zu viele Produkte, 
die sich allerdings nur selten miteinander kombinieren lassen. Die 
Folge: eine nur schwer überschaubare Angebotspalette, die bei der 
Suche nach der optimalen Bedarfslösung vielfach sowohl den Kunden als
auch den Berater überfordert. "Zudem verbergen sich dahinter häufig 
überflüssige Kostenblöcke, weil nicht alle Institute ihre 
Angebotspalette regelmäßig und konsequent nach Verlustbringern oder 
umsatzschwachen Produkten durchforsten und ausdünnen", ergänzt Stefan
Schön, Banking-Experte bei Steria Mummert Consulting.
Mit dem Konzept modularer Produktbestandteile wollen die 
Finanzdienstleister den Spagat zwischen individuellen Produkten und 
Kosteneffizienz schaffen. Die Idee: standardisierte Basisprodukte, 
die sich durch Bündelung an Kundenbedürfnisse anpassen lassen. Jeder 
Baustein lässt sich weiterentwickeln und in neuen Kombinationen 
verwerten. Zusammen mit  Partnern können beispielsweise 
Anlageprodukte mit Versicherungsleistungen gekoppelt und bei Bedarf 
zu sehr speziellen Allfinanzprodukten ausgebaut werden. Damit sind 
die Finanzdienstleister in der Lage, schnell und kostengünstig auf 
sich ändernde Kundenwünsche zu reagieren, ohne dass vollständig neue 
Produkte eingeführt werden müssen. Entwicklungs- und 
Einführungsaufwände reduzieren sich deutlich, und die 
Implementierungszeit verkürzt sich stark. Als Vorbild dient den 
Finanzdienstleistern ein Konzept aus der industriellen Produktion. 
Pkws oder Flugzeuge werden dort aus weitgehend entkoppelten 
Einzelkomponenten mit standardisierten Schnittstellen 
zusammengesetzt.
Auf den Kunden individuell zugeschnittene Produkte reichen 
allerdings nicht. Die Mehrheit der Bankentscheider ist sich bewusst, 
dass eine noch differenziertere Bedarfsermittlung immer wichtiger 
wird. Beispielsweise differenzieren deutsche Banken ihre 
Kundengruppen noch nicht ausreichend. Allein zwischen Privatkunden 
und vermögenden Privatkunden zu unterscheiden, geht noch nicht weit 
genug. 72,5 Prozent der Befragten planen, durch eine verfeinerte 
Kundensegmentierung eine bessere Ausschöpfung des Kundenpotenzials zu
erreichen. Unter anderem sollen nicht-monetäre Daten wie Lebensphasen
oder das Risikoverhalten noch stärker in die Bedarfsermittlung 
einfließen sowie der Kundenwert berücksichtigt werden.
Hintergrundinformationen
Der Managementkompass "Modulare Dienstleistungen" zeigt, wie 
Dienstleister durch die Übertragung industrieller Prinzipien 
Effizienz und Wachstum in der Produktgestaltung steigern können. Der 
Studienband liefert Trends, Denkanstöße sowie Best Practices rund um 
das Thema modularer Produktaufbau.

Pressekontakt:

Jörg Forthmann
Faktenkontor GmbH
Telefon: (040) 227 03-7787
Fax: (040) 227 03-7961
Joerg.Forthmann@faktenkontor.de

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