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Ämter wollen bis Ende 2009 flächendeckend per E-Mail erreichbar sein

Hamburg (ots)

Wer umziehen will, seinen Pkw neu zulässt oder ein
Gewerbe anmeldet, kann die nötigen Formulare bis Ende 2009 in ganz 
Deutschland auch elektronisch einreichen. Bislang zählt dieser 
Service nur in großen und mittleren Städten und Gemeinden zum 
Standard. 88 Prozent der Kommunen wollen vor allem per E-Mail für 
Bürger und Unternehmen erreichbar sein. Nahezu jede 
Kommunalverwaltung erweitert darüber hinaus die Informationspalette 
für Bürger und Unternehmen. Online-Transaktionen, wie beispielsweise 
das Bezahlen von Gebühren, werden ebenfalls online möglich sein. Dies
sind die Ergebnisse der Studie Branchenkompass Public Services 2007 
von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem 
F.A.Z.-Institut.
Mit den geplanten E-Government-Aktivitäten gehen die die deutschen
Behörden sogar weiter, als sie eigentlich dazu aus Brüssel 
verpflichtet sind. So sieht die EU-Dienstleistungsrichtlinie nur vor,
dass Unternehmen sämtliche Verwaltungsangelegenheiten zur Aufnahme 
einer Dienstleistungstätigkeit bis Ende 2009 EU-weit aus der Ferne 
und elektronisch abwickeln können. Beispielsweise soll die 
Kommunikation per E-Mail und über Internetportale Unternehmen einen 
Großteil der Besuche und Anrufe bei Behörden ersparen. Daneben sollen
elektronische Kommunikationswege Privatpersonen zur Verfügung stehen.
Dies betrifft vor allem das Einwohnermeldewesen sowie das Übermitteln
von Verwaltungs- und Steuerformularen, so die befragten Entscheider. 
Rund jede vierte Kommune plant hierfür, ihre Verwaltungsprozesse 
entsprechend anzupassen. Beispielsweise können Bürger ihren Reisepass
oder Personalausweis per E-Mail beantragen, Dokumente einreichen und 
die anfallenden Gebühren via Online-Banking überweisen.
Jede vierte Kommune, die das eigene Angebot an 
E-Government-Leistungen ausbauen will, möchte dabei grundsätzlich auf
den Zwang zur elektronischen Signatur verzichten. Dies erleichtert 
die Nutzung für Bürger und Unternehmen erheblich, da die Anschaffung 
zusätzlicher Hardware entfällt. Ein Teil der Kommunen plant darüber 
hinaus, weitere Serviceangebote per E-Mail zur Verfügung zu stellen. 
Hierzu gehören unter anderem allgemeine Bürgerdienste, beispielsweise
das Beantragen von Beglaubigungen oder Führungszeugnissen. Auch 
Gewerbe- und Kfz-Anmeldungen, Antragsverfahren im Bauwesen sowie 
Vorgänge rund um die Abfallwirtschaft sollen künftig in mehr Städten 
als bislang per E-Mail möglich sein.
Eine große Herausforderung für die Kommunen ist das Bearbeiten von
Anfragen sowie das Bereitstellen von Informationen für Bürger und 
Unternehmen aus anderen Mitgliedstaaten. Sieben von zehn befragten 
Kommunen wollen hierfür ihren Internetbesuchern ein mehrsprachiges 
Portal anbieten. Eine knappe Mehrheit der Städte und Gemeinden plant,
Neubürgern und neu angesiedelten Unternehmen bei 
Verwaltungsangelegenheiten so genannte Fall-Manager zur Seite zu 
stellen. Sie erleichtern ihnen die Behördengänge oder sollen sie, 
sofern möglich, komplett abnehmen. Auf Call-Center für telefonische 
Verwaltungsanfragen wollen die meisten Städte und Gemeinden 
allerdings verzichten. Nur 38 Prozent beziehen Call-Center in ihre 
E-Government-Planung ein.
Hintergrundinformationen
Für den Branchenkompass Public Services 2007 informierten im Juni und
Juli 2007 100 Top-Entscheider deutscher Groß- und Mittelstädte im 
Rahmen einer Befragung zu Maßnahmen und Strategien ihrer 
Kommunalverwaltungen in Bezug auf die EU-Dienstleistungsrichtlinie. 
Die Befragten sind in ihren Kommunen für die Umsetzung der Richtlinie
verantwortlich. Die Marktforschungsgesellschaft forsa führte die 
Erhebung in Telefoninterviews durch. Daneben wurden Entscheider in 
den Landesregierungen mehrerer Länder telefonisch zur Umsetzung der 
EU-Dienstleistungsrichtlinie interviewt.

Pressekontakt:

Jörg Forthmann
Faktenkontor GmbH
Telefon: (040) 227 03-7787
Fax: (040) 227 03-7961
Joerg.Forthmann@faktenkontor.de

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