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Energiesektor steht vor Fusionswelle

Hamburg (ots)

Kooperieren statt abschotten: Jeder vierte
Energieversorger in Deutschland plant bis 2010 eine Fusion mit 
anderen Unternehmen der Branche. Jeder fünfte sucht zumindest nach 
Verbündeten, um seine Marktstellung zu behaupten. Noch 2005 waren nur
sechs Prozent der Energielieferanten an einer Zusammenarbeit mit 
anderen Unternehmen interessiert. Das sind die Ergebnisse der Studie 
"Branchenkompass Energieversorger 2008" von Steria Mummert Consulting
in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.
Grund für den Sinneswandel sind vor allem die strengen 
Effizienzvorgaben durch die Anreizregulierungsverordnung (ARegV). 
Neun von zehn Topentscheidern sind davon überzeugt, dass der 
staatlich verordnete Sparkurs die Wachstumsaussichten zahlreicher 
Strom- und Gasnetzbetreiber erheblich beeinträchtigt. Um dieser 
Gefahr entgegenzuwirken, will die große Mehrheit der Versorger (79 
Prozent) mit strategischen Partnern kooperieren. Kleinere Stadtwerke 
schließen sich beispielsweise zu Einkaufsgemeinschaften zusammen, um 
ihre Einkaufsposition zu stärken. Fusionen und Übernahmen stehen 
dagegen hauptsächlich bei großen Versorgern auf der Agenda, um neue 
Geschäftsfelder zu erschließen.
Oberstes Ziel der Kooperationsbemühungen der Energieversorger ist 
das Senken der Kosten. Die Umsetzung der Vorgaben des 
Energiewirtschaftsgesetzes und der ARegV bindet mittelfristig bei 68 
Prozent der Versorger erhebliche Mittel. Mit strategischen Partnern 
wollen die befragten Fach- und Führungskräfte massive Einsparungen 
erzielen, um sich einen größeren finanziellen Spielraum für 
Investitionen in neues Wachstum zu verschaffen. 
Einkaufsgemeinschaften bringen den Versorgern vor allem eine höhere 
Versorgungssicherheit sowie Mengenrabatte beim Kauf von Energie und 
Materialien. Synergieeffekte ergeben sich darüber hinaus bei der 
gebündelten Nutzung der IT-Infrastruktur oder beim gemeinsamen 
Anbieten von Dienstleistungen, beispielsweise dem Zählermanagement.
Zu den Wunschkandidaten der Energieversorger auf der 
Vertriebsseite gehören in erster Linie andere Stadtwerke. Vier von 
fünf befragten Entscheidern geben für die Neukundengewinnung andere 
kommunale Versorger als bevorzugter Kooperationspartner an. Der 
Grund: Stadtwerke haben die Hoheit über den Endverbrauchermarkt und 
liefern somit den Zugang zu neuen Kunden. Außerhalb der 
Energiebranche nutzen die Stromversorger nach wie vor bevorzugt 
Kreditinstitute als Vertriebsplattform. 46 Prozent der Befragten 
haben oder planen Vertriebskooperationen mit Banken. Darüber hinaus 
strecken 27 Prozent der Strom- und Gaslieferanten ihre Fühler nach 
Immobiliengesellschaften aus. Hier spielt der Zugang zu den Zählern 
und damit zur Kundenschnittstelle eine wichtige Rolle. Aufgrund der 
Liberalisierung des Zählermarktes und der zunehmenden Verwendung 
intelligenter Zähler ist hier mit neuem Wettbewerb zu rechnen.
65 Prozent der Befragten wollen zudem bis 2010 mit Hilfe 
strategischer Allianzen neue Geschäftsfelder aufbauen. Hierzu gehört 
beispielsweise die Erweiterung des Dienstleistungsangebots über die 
Energielieferung hinaus. Etwa jedes vierte Energieunternehmen plant 
zu diesem Zweck, andere Unternehmen oder Teile von Unternehmen zu 
akquirieren. Der Konzentrationsprozess in der Energiebranche wird 
sich somit fortsetzen, vorausgesetzt, es finden sich auch Verkäufer. 
Denn nur sieben Prozent der befragten Energiemanager geben an, dass 
sie den Verkauf von Unternehmen oder Unternehmensteilen planen.
Steria Mummert Consulting auf der 12. EUROFORUM-Jahrestagung 
"Stadtwerke 2008"
Steria Mummert Consulting ist auf der 12. EUROFORUM-Jahrestagung 
"Stadtwerke 2008" mit einem Stand vertreten. Vom 22. bis 24. April 
2008 haben Führungskräfte von Stadtwerken und Regionalversorgern die 
Möglichkeit, weitere Details aus der erschienenen Studie 
"Branchenkompass Energieversorger 2008" zu erfahren.
Hintergrundinformationen
Für den "Branchenkompass Energieversorger 2008" wurden 100 
Führungskräfte aus 100 der größten Energieversorgungsunternehmen 
Deutschlands zu den Branchentrends, Investitionszielen und 
Unternehmensstrategien befragt. Die befragten Unternehmen 
repräsentieren die drei wichtigsten Gruppen der deutschen 
Energiewirtschaft: die Stadtwerke, die Regionalversorger und die vier
großen Energiekonzerne. Die Marktforschungsgesellschaft forsa führte 
die Erhebung in Telefoninterviews durch. Befragt wurden jeweils die 
Vorstandsvorsitzenden, Vorstandsmitglieder, die Geschäftsführer, die 
Leiter von Finanzen und Controlling, die Vertriebs- und 
Marketingleiter sowie sonstige Führungskräfte.

Pressekontakt:

Steria Mummert Consulting
Susanne Theisen-Canibol
Tel.: +49 (0) 40 22703-8568
E-Mail: susanne.canibol@extern.steria-mummert.de

Faktenkontor
Jörg Forthmann
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de

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