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Banking Services: Kreditinstitute befürchten Konkurrenz durch unabhängige Internetplattformen

Hamburg (ots)

Drei Viertel der Entscheider in deutschen Banken
befürchten, dass ihnen branchenfremde Wettbewerber Marktanteile 
abnehmen. Insbesondere das Geschäftsfeld Services für private 
Bankkunden könnte schon bald die Aufmerksamkeit führender 
Internetplattformen auf sich ziehen. Die deutschen Kreditinstitute 
tun sich selbst derzeit schwer, ihre Privatkunden mit neuen 
Mehrwertdiensten per Internet oder Handy zu begeistern. Dabei will 
jedes fünfte Institut mit neuen Produkten und Serviceangeboten 
wachsen. Das sind die Ergebnisse der Studie Branchenkompass 2008 
Kreditinstitute von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit 
dem F.A.Z-Institut.
Neue Serviceideen bieten sich insbesondere für Kunden an, die 
gleichzeitig mehrere Konten bei verschiedenen Instituten führen. Der 
Grund: Immer häufiger suchen sich Kunden außerhalb ihrer Hausbank 
verschiedene Konten, Geldanlagen und Finanzierungen, die miteinander 
koordiniert werden müssen. Im Schnitt verfügen die Deutschen bereits 
über mehr als 1,8 Bankverbindungen - Tendenz steigend. Die Fähigkeit,
verschiedene Bankverbindungen von Kunden in einer Plattform 
zusammenzuführen, eröffnet Marktnischen für neue Anbieter außerhalb 
der traditionellen Finanzwirtschaft.
Innovative Internetplattformen, die dieses leisten, sind zurzeit 
in den USA sehr gefragt: Sie bieten ihren Kunden mit einem einzigen 
Online-Passwort jederzeit institutsübergreifenden Zugang zu allen 
Konten und liefern Instrumente für das Cash Management für 
Privatkunden gleich mit. Die Plattformen ermöglichen den Kunden eine 
genaue Übersicht über Ausgaben und Einnahmen, eine entsprechende 
Planung und die integrierte Abwicklung des Zahlungsverkehrs über 
unterschiedliche Banken. "Spätestens in zwei bis drei Jahren werden 
sich diese Internetportale auch in Deutschland etabliert haben", 
prognostiziert Thorsten Schweigert von Steria Mummert Consulting. Die
Anbieter dieser unabhängigen Plattformen bieten vor allem 
Bequemlichkeit und Service. Im Gegenzug erhalten sie von den Kunden 
wertvolle Nutzerdaten und damit die Möglichkeit, neue Vertriebskanäle
zu erschließen. Das macht sie auch für führende Internetunternehmen, 
wie beispielsweise Yahoo oder Google, interessant.
"Speziell deutsche Direktbanken könnten solche Services aber auch 
selbst entwickeln und zur Kundenbindung nutzen. Dadurch lässt sich 
der Druck des Preiswettbewerbs ein Stück weit kompensieren. 
Bestehenden Kunden bietet man dadurch Mehrwertdienste, die die 
Loyalität gegenüber dem Anbieter stärken. Gleichzeitig schaffen die 
Anbieter Berührungspunkte für die Ansprache neuer Kunden und für 
Cross-Selling", so Schweigert.
Kunden deutscher Banken müssen derzeit noch Softwareprogramme 
kaufen oder herunterladen, um ihre Konten, Kredite und Geldanlagen zu
verwalten. Dabei wäre der Aufwand für die Institute vergleichsweise 
gering, wenn sie einen derartigen Service direkt online anbieten 
würden.
Um auf dem deutschen Bankenmarkt erfolgreich zu sein, müssen 
solche Online-Dienstleistungen neben dem Bequemlichkeitsaspekt auch 
dem Thema Sicherheit Rechnung tragen. Deutsche Bankkunden legen 
deutlich mehr Wert auf Sicherheitsaspekte als beispielsweise 
Kontoinhaber in den USA. Nur wenn sich die Bankkunden hierzulande 
durch wirksame Mechanismen wirklich sicher fühlen, werden sie 
Zahlungs- und Cash-Management- Funktionen im Internet nutzen.
Hintergrundinformationen
Im Frühjahr 2008 befragte forsa im Auftrag von Steria Mummert 
Consulting 100 Entscheider aus 100 der größten Kreditinstitute 
Deutschlands zu den Branchentrends, Strategien und Investitionszielen
bis 2011, und das F.A.Z.-Institut interviewte 14 Entscheider der 
größten Banken Österreichs. Die Entscheider vertreten die wichtigsten
Bankengruppen in ihren jeweiligen Ländern. Befragt wurden die 
Vorstandsvorsitzenden, Vorstandsmitglieder, die Geschäftsführer, die 
Leiter der Unternehmensentwicklung, die Leiter von Finanzen und 
Controlling oder die Vertriebs- und Marketingleiter. Die Befragungen 
wurden mit der Methode des Computer Assisted Telephone Interview 
(CATI) durchgeführt.

Pressekontakt:

Steria Mummert Consulting
Birgit Eckmüller
Tel.: +49 (0) 40 22703-5219
E-Mail: birgit.eckmueller@steria-mummert.de

Faktenkontor
Jörg Forthmann
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de

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