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Finanzrisiko: Behörden machen mobil

Hamburg (ots)

Die Finanzen stellen nach Überzeugung der
deutschen Behörden die größte Herausforderung der kommenden Jahre 
dar. Fast zwei Drittel der Verwaltungen sehen hier großen 
Handlungsbedarf. Unter den Städten und Gemeinden sind es sogar 74 
Prozent. Um ihre Finanzen im Griff zu behalten und effizienter zu 
haushalten, setzt die öffentliche Hand unter anderem auf die doppelte
Buchführung, ein aktives Zins- und Schuldenmanagement, aber auch auf 
Vorsorge für schlechte Zeiten. Das ergab die Studie "Branchenkompass 
2008 Public Services" von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit
mit dem F.A.Z.-Institut.
Im Regionenvergleich fällt vor allem Nordrhein-Westfalen als 
besonders risikobewusst auf. Hier nennen 92 Prozent der Entscheider 
in Kommunen und Landesbehörden die Finanzentwicklung als größte 
Herausforderung. Zum Vergleich: In Ostdeutschland sind es nur 55 
Prozent.
Die doppelte Buchführung soll den Kommunen künftig dabei helfen, 
ihre Finanzen besser zu kontrollieren. Sie sorgt für mehr Transparenz
bei den Kosten sowie der Finanz- und Ertragslage. Die meisten 
Behörden sind inzwischen von den Vorteilen der doppelten Buchführung 
überzeugt: So haben 84 Prozent der Befragten bereits das neue 
Haushalts- und Rechnungswesen eingeführt oder planen die 
Implementierung bis 2011. Die Kommunen sind dabei Vorreiter: Mit 
einem Anteil von 90 Prozent liegen sie deutlich vor den 
Landesbehörden (70 Prozent).
Vor allem die Kommunen (71 Prozent) setzen aber auch auf ein 
aktives Zins- und Schuldenmanagement, um Finanzrisiken vorzubeugen. 
Dabei ist insbesondere in Nordrhein-Westfalen der Anteil der 
"Finanzaktiven" mit 73 Prozent überdurchschnittlich hoch. Ein aktives
Finanzmanagement wird von den Verwaltungen vor allem aufgrund der 
hohen Kreditbestände für unerlässlich gehalten. So werden 
Zinsvereinbarungen für das Darlehensportfolio laufend mit der 
aktuellen Zinssituation abgeglichen. Derivative Instrumente 
ermöglichen ein Zinsmanagement getrennt von Liquiditätsvorgaben. Da 
derartige Zinsinstrumente aber mit Chancen und Risiken verbunden 
sind, helfen Controllinginstrumente, eine Anpassung an die 
Marktverhältnisse zu gewährleisten.
Außerdem halten 66 Prozent der Behörden die Bildung von Rücklagen 
für schlechte Zeiten für wichtig. Insbesondere die Verwaltungen in 
Ostdeutschland (70 Prozent) und in Süddeutschland (84 Prozent) haben 
Rücklagen gebildet oder planen dies bis 2011.
Hintergrundinformationen
Im August und September 2008 befragte forsa im Auftrag von Steria 
Mummert Consulting 100 Entscheider und Fachkräfte aus 100 großen 
deutschen Kommunen und Landesverwaltungen zum Stand des 
Risikomanagements sowie zu den bis 2011 geplanten Maßnahmen in diesem
Bereich. Die Befragten sind in den Behörden von 70 Kommunen und 30 
Landeszentralen für das Risikomanagement verantwortlich. Die 
Befragungen wurden mit der Methode des Computer Assisted Telephone 
Interview (CATI) durchgeführt.

Pressekontakt:

Steria Mummert Consulting
Birgit Eckmüller
Tel.: +49 (0) 40 22703-5219
E-Mail: birgit.eckmueller@steria-mummert.de

Faktenkontor
Jörg Forthmann
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de

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