All Stories
Follow
Subscribe to Sopra Steria SE

Sopra Steria SE

Geldwäsche: Kriminelle entdecken Social Media als Wechselstuben

Hamburg (ots)

Die Verdachtsanzeigen von Geldwäsche im Internet haben sich in Deutschland nach jüngsten Zahlen fast verdreifacht. Ins Visier der Fahnder geraten jetzt zunehmend Online-Plattformen, Online-Shops oder elektronische Voucher-Systeme. Denn die Täter nutzen hier gezielt das Angebot, virtuelles Geld online anzulegen und später in den realen Wirtschaftskreislauf zu transferieren. Dabei profitieren die Kriminellen von stark wachsenden Transaktionszahlen, hinter denen sie unauffällig agieren können. Allein Social-Media-Plattformen verzeichnen inzwischen einen täglichen Werteumsatz in Millionenhöhe. Die dort virtuell erkauften Guthaben lassen sich die anonymen Teilnehmer beispielsweise bei Gelegenheit in realer Währung auszahlen. Für deutsche Unternehmen sind mit dieser Entwicklung erhebliche Risiken verbunden, sei es als Betreiber entsprechender Online-Angebote oder als Marktteilnehmer im Internet. Sie müssen im Rahmen ihrer Compliance-Aufgaben Wege finden, nicht ungewollt Teil des so genannten Cyber-Laundering von Kriminellen zu werden.

Die Wirtschaft gerät von gesetzlicher Seite unter Zugzwang. Denn nach dem seit zwei Jahren geltenden Geldwäschegesetz (GwG) sind praktisch alle Geschäftsleute branchenübergreifend dazu verpflichtet, genau definierte Sorgfaltsregeln einzuhalten, um die organisierte Kriminalität zu bekämpfen. Dazu gehört beispielsweise, Informationen über den Zweck und die Art einer Geschäftsbeziehung einzuholen oder die Identität der Vertragspartner zu prüfen (Know-your-Customer-Prinzip). So ist beispielsweise auch ein Schmuckhändler beim Verkauf eines hochpreisigen Produkts verpflichtet einen Herkunftsnachweis des Geldes zu verlangen. Diese Anforderung wird in Deutschland aktuell nur selten erfüllt.

Die Prävention gegen Geldwäsche wird in Unternehmen von einer Compliance-Einheit betreut. Insbesondere in kleineren und mittelständischen Unternehmen besteht jedoch oftmals kein ausreichendes Bewusstsein, welche Compliance-Aufgaben überhaupt bestehen und welche kriminellen Risiken adressiert werden müssen. Derzeit fühlen sich 45 Prozent der Belegschaft in kleineren Unternehmen nur unzureichend über die Compliance-Anforderungen informiert. In Großunternehmen (ab 5.000 Mitarbeiter) sind es mehr als 40 Prozent.

"Mehr Aufklärung in Verbindung mit internen Schulungsmaßnahmen und einer Stärkung der Compliance-Funktion können helfen, aktuelle Schwachstellen zu reduzieren und Geldwäschern das Leben so schwer wie möglich zu machen", sagt Bernd Michael Lindner, Compliance-Experte bei Steria Mummert Consulting. "Dies gilt insbesondere für die Bekämpfung der Geldwäsche über das Internet, gegen die die meisten Unternehmen nicht genügend gerüstet sind."

Pressekontakt:

Steria Mummert Consulting
Birgit Eckmüller
Tel.: +49 (0) 40 22703-5219
E-Mail: birgit.eckmueller@steria-mummert.de

Faktenkontor
Jörg Forthmann
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de

Original content of: Sopra Steria SE, transmitted by news aktuell

More stories: Sopra Steria SE
More stories: Sopra Steria SE
  • 31.08.2010 – 10:00

    Studie: Versorger suchen Partner für Smart Energy

    Hamburg (ots) - Kooperieren statt kaufen - so lautet das Motto bei deutschen Energieversorgern bis 2012. 93 Prozent sind auf der Suche nach strategischen Partnern. Der Erwerb von Unternehmen ist dagegen nur noch für jeden fünften Versorger von Interesse. Damit unterscheidet sich der Energiesektor deutlich von anderen Branchen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Branchenkompass 2010 Energieversorger" von Steria Mummert ...

  • 27.08.2010 – 10:51

    Verbraucherkredite: Banken müssen nachsitzen

    Hamburg (ots) - Viele deutsche Banken sind beim Umsetzen der EU-Verbraucherkreditrichtlinie (VKR) zur Nacharbeit gezwungen. Eine Reihe von Instituten hatte erst sehr spät damit begonnen, Abläufe und Bank-IT auf die neuen Erfordernisse umzustellen. Zum Einführungstermin am 11. Juni 2010 wurden zwar Basisinformationen, wie beispielsweise das Bereitstellen europaweit einheitlicher Formulare, umgesetzt. Für andere ...

  • 24.08.2010 – 11:00

    Aktuelle Studie: Erneuerbare Energien haben Vorrang bei Investitionen

    Hamburg (ots) - Drei von vier deutschen Versorgern planen bis 2012 Investitionen in erneuerbare Energien. Die konventionelle Energieerzeugung rückt dagegen immer stärker in den Hintergrund. Nur noch weniger als jedes dritte Unternehmen will beispielsweise Geld für neue Kohle- oder Gaskraftwerke ausgeben. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Branchenkompass 2010 ...