Altersschwache Geldautomaten kosten 330 Millionen Euro
Hamburg (ots)
330 Millionen Euro kostet die Modernisierung der Selbstbedienungsterminals deutscher Kreditinstitute in den nächsten fünf Jahren. Der Grund: Zwei von drei Geldautomaten, Kontoauszugsdruckern und Kontoserviceterminals sind veraltet. Modernisierungskosten pro Gerät: rund 5.000 Euro. Doch viele Banken unterschätzen das notwendige Investitionsvolumen. Zu diesem Schluss kommt die Mummert + Partner Unternehmensberatung.
In Deutschland verrichten rund 63.500 Geldautomaten ihren Dienst. Hinzu kommen noch etwa 30.000 Kontoauszugsdrucker und Serviceterminals, so die Schätzung der Mummert + Partner-Experten. "Bei rund 70 Prozent dieser Endgeräte sind Hard- und Software veraltet", warnt Andreas Röck, Spezialist für Selbstbedienungszonen-Management bei Mummert + Partner.
Der Modernisierungsdruck entsteht zum einen durch neue Standards für die Kredit- und ec-Karten von Europay, MasterCard und VISA (EMV). Diese wollen unter anderem bis 2005 alle Magnetstreifenkarten durch Chipkarten ersetzen. Hinzu kommt, dass fast alle Geräte das Betriebssystem OS/2 verwenden, für das der Hersteller IBM den Support voraussichtlich nur noch bis ins Jahr 2006 garantiert. "Bis dahin muss die Umstellung abgeschlossen sein", betont Röck.
Allein die Aufrüstung der Hardware kostet pro Selbstbedienungsgerät durchschnittlich 3.500 Euro. Hinzu kommen weitere 1.500 Euro für die Software. "Aber in vielen Banken werden diese Kosten gefährlich unterschätzt", so Röck. Viele Führungskräfte widmen sich dem Thema nicht ausreichend.
Doch wer mit der Umstellung zu lange zögert, steht innerhalb sehr kurzer Zeit vor unerwartet hohen Kosten. Wenn Banken die Modernisierung hingegen frühzeitig planen, können sie den Umbau gleichzeitig auch dazu nutzen, das Angebot an den Automaten zu verbessern. "In den SB-Zonen steckt ein riesiges Potenzial für individuelle und innovative Serviceleistungen, das heute noch nicht mal zu einem Bruchteil ausgeschöpft wird", weiß Andreas Röck.
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