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Wie das Arbeitsamt zu richtigen Statistiken kommt

Hamburg (ots)

Hauptursachen für Langzeitarbeitslosigkeit sind
uneffektive Vermittlungsversuche und fehlende Erfolgskontrollen. Das
muss nicht sein: Modelle in Deutschland und Österreich zeigen, dass
erfolgreiche Jobvermittlung auch in Problemfällen möglich ist. Das
Erfolgsrezept: genaue Statistiken erstellen, unabhängig auswerten und
Problemfälle gezielt betreuen, so die Mummert + Partner
Unternehmensberatung. Bis zu 65 Prozent der Arbeitslosen fanden so in
Modellprojekten eine neue Stelle. Die Vermittlung scheitert selten an
fehlenden offenen Stellen. Allein im Januar suchten deutsche Firmen
422.400 neue Mitarbeiter.
Beispiel Österreich: Seit September 2000 gibt es ein Modellprojekt
zur Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Behinderung. Um die Zahl
der erfolgreich Integrierten in dieser Gruppe zu ermitteln, werden
ihre Sozialversicherungsnummern erfasst und mit dem Hauptverband der
Sozialversicherungsträger abgeglichen. So lässt sich feststellen,
welche Betroffenen Sozialabgaben zahlen und somit Arbeit haben.
Dieser Datenabgleich liefert ungeschönte Statistiken - die Basis für
eine zielgerichtete und erfolgreiche Vermittlung. Wichtiges Element
des Modells ist ein Controlling durch unabhängige Experten. Sie
werten die Vermittlungsdaten aus, optimieren erfolgreiche Ansätze und
sorgen bis 2003 für eine bundesweite Umsetzung. Der Erfolg: Rund 65
Prozent von 15.500 arbeitslosen Behinderten haben einen neuen
Arbeitsplatz erhalten.
Das österreichische Projekt ist auf Deutschland übertragbar. Hier
könnte der Datenabgleich sogar für alle Arbeitnehmer funktionieren.
Der Grund: In der Würzburger Datenzentrale werden alle Deutschen
erfasst, die Sozialabgaben zahlen, also legal arbeiten. Diese Datei
könnte somit die korrekte Zahl aller erfolgreich integrierten
Arbeitslosen liefern. Rechtlich ist die Erfassung kein Problem, da §
117 des Bundessozialhilfegesetzes (BSHG) den Datenabgleich bereits
verlangt. Was fehlt, ist nur ein konsequentes unabhängiges
Controlling nach österreichischem Vorbild. Die für Österreich
entwickelte Software ließe sich auch in Deutschland einsetzen, so die
Experten der Mummert + Partner Unternehmensberatung. Ähnliche
IT-Modelle gibt es zudem bereits in der deutschen Sozialverwaltung.
Ein weiterer Modellversuch zur besseren Vermittlung von
Arbeitslosen ist das deutsche Projekt "Mozart". Hier geht es um eine
Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Arbeits- und Sozialämtern,
gekoppelt mit zielgerichteter Steuerung. Rund 75 Prozent der
Arbeitslosen finden selbst schnell wieder einen Job. Nur ein Viertel
der Hilfeempfänger bleibt länger als zwei Jahre sozialhilfeabhängig.
Die Vermittler konzentrieren sich daher auf diese Problemfälle. Hier
gilt es, die Zeit der Abhängigkeit zu verkürzen und die Ursachen der
Hilfebedürftigkeit konsequent auszuschalten. Der dreijährige
Modellversuch war erfolgreich: Elf Prozent weniger Arbeitslose
rutschten in die Sozialhilfe ab. Weniger Fälle pro Berater,
konsequente Erst- und Ausstiegsberatung, so die Erfolgsformel. Durch
ein ausführliches Gespräch wird die Vermittlungsgrundlage und
zugleich die Datenqualität in den Ämtern verbessert - ein digitaler
Erfahrungsschatz, den Jobvermittler und unabhängige Controller für
ihre Arbeit ausbeuten können.
Für Rückfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung:
Mummert + Partner Unternehmensberatung, Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit, Jörg Forthmann, Tel.: 040/227 03-7787.
Die Presselounge von Mummert + Partner finden Sie im Internet unter
www.mummert.de.

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