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Arbeit in Deutschland: eher teuer als produktiv

Hamburg (ots)

Der Startschuss für die Umsetzung der
Hartz-Vorschläge fällt heute in Wolfsburg. Bundeskanzler Gerhard
Schröder steht dabei vor einer schwierigen Ausgangssituation:
Nirgendwo in Europa ist Arbeit so teuer wie in Deutschland. Für einen
Euro Lohn erhält ein deutscher Unternehmer Leistungen im Wert von
lediglich 4,29 Euro. Zum Vergleich: In Italien sind es mehr als 7
Euro, in Luxemburg mehr als 9 Euro. Die steigenden
Sozialversicherungsbeiträge drohen Deutschland im europäischen
Vergleich nun weiter zurückzuwerfen. Dies ist das Ergebnis einer
Untersuchung in der Studie "Managementkompass Kosteneffizienz" von
Mummert Consulting, dem F.A.Z.-Institut und dem manager magazin.
Bei der Arbeitsproduktivität liegt Deutschland europaweit im
Mittelfeld. Letztes Jahr erwirtschafteten die deutschen Arbeitnehmer
brutto 106,4 Euro pro Arbeitsstunde. Das reicht gerade mal für Platz
sechs in Europa. Spitzenreiter ist Luxemburg. Dort wird eine
Wertschöpfung von fast 192 Euro erzielt. Schlusslichter sind die
iberischen Länder. In Portugal liegt die Arbeitsproduktivität bei 60
Euro, in Spanien bei 82 Euro.
Die Lohnkosten in Deutschland sind europaweit am zweithöchsten. Im
vergangenen Jahr kostete die deutschen Arbeitgeber eine Arbeitsstunde
in der verarbeitenden Industrie durchschnittlich 24,79 Euro. Nur in
Dänemark müssen die Unternehmen mehr zahlen. Dort wird eine Stunde
Arbeit mit 25,03 Euro veranschlagt. In den anderen europäischen
Staaten ist sie deutlich billiger. In Luxemburg schlägt eine
Arbeitsstunde mit 21,11 Euro zu Buche, in Großbritannien mit 19,23
Euro, in Frankreich mit 18,92 Euro und in Portugal gar nur mit 6,75
Euro.
Die deutschen Unternehmen erhalten pro gezahlten Euro Lohn
europaweit - gemessen an der Bruttowertschöpfung - die geringsten
Leistungen. Zum Vergleich: In Luxemburg wird mehr als das Doppelte je
Euro gezahlten Lohn geleistet. Allein Dänemark kommt mit 4,33 Euro
Bruttowertschöpfung pro Euro Lohn auf einen ähnlich schlechten Wert
wie Deutschland. Selbst Staaten wie Portugal oder Spanien, die eine
deutlich niedrigere Produktivität haben, lassen Deutschland hinter
sich. Der Grund: Die Lohnkosten sind dort viel geringer.
Eine Verbesserung der Lage in Deutschland ist nicht in Sicht. Im
Gegenteil: Die Lohnkosten werden weiter steigen. Hauptverantwortlich
hierfür sind die steigenden Sozialversicherungsbeiträge. Die Abgaben
an die Rentenversicherung steigen zum 1. Januar 2003 um 0,4 Prozent
auf 19,5 Prozent. Auch die Krankenkassenbeiträge werden angehoben.
Sie steigen im Durchschnitt von 14,0 auf 14,3 Prozent.
Europa-Vergleich: So viel Gegenwert bekommt ein Unternehmer für 1
Euro Lohn:
* Luxemburg:      9,08 Euro
   * Portugal:       8,89 Euro
   * Italien:        7,05 Euro
   * Frankreich:     5,83 Euro
   * Spanien:        5,59 Euro
   * Niederlande:    5,32 Euro
   * Österreich:     4,93 Euro
   * Großbritannien: 4,70 Euro
   * Dänemark:       4,33 Euro
   * Deutschland:    4,29 Euro
Für Rückfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung: 
Mummert Consulting,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 
Jörg Forthmann, 
Tel.: 040/227 03-7787.

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