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Private Krankenversicherungen zeigen geringe Innovationsfreude

Hamburg (ots)

Die privaten Krankenversicherungen zeichnen sich
im Vorfeld der Gesundheitsreform durch eine erstaunliche Unlust auf
neue Geschäftsfelder aus. Dabei bietet die Reform der Branche neben
Problemen auch zahlreiche Perspektiven. Versicherer haben die
Möglichkeit, alte Strukturen zu zerschlagen und mit Innovationen zu
neuen Kunden und Einnahmen zu kommen. Doch die Chance bleibt
ungenutzt. Beispielsweise will nur ein knappes Viertel der
Privatversicherer bis 2005 neue Bonus- und Tarifmodelle einführen.
Das ist ein Ergebnis des "Branchenkompasses Gesundheitswesen", einer
aktuellen Studie von Mummert Consulting und dem F.A.Z.-Institut.
Umso erstaunlicher ist dieses Ergebnis, weil die Bundesregierung
den privaten Versicherungen neue Geschäftsfelder mit der Reform quasi
frei Haus liefert. So lässt die Kürzung der gesetzlichen Leistungen
einen Schub im Geschäft mit Zusatzversicherungen erwarten, etwa beim
Zahnersatz und bei einigen versicherungsfremden Leistungen. Die
gesetzlichen Krankenkassen dürfen Zusatzpolicen bis jetzt nicht
anbieten, so dass die private Konkurrenz diesen Markt zunächst allein
besetzen könnte. Doch nur jede dritte Privatassekuranz plant, auf
mittlere Sicht neue Zusatzversicherungen anzubieten.
Ein Grund der Zurückhaltung könnte sein, dass der Branche noch
unklar ist, welche Teile der Gesundheitsreform am Ende wirklich
umgesetzt werden. So sagen 13 Prozent der gesetzlichen Krankenkassen
und sogar 17 Prozent der Privatversicherer, dass ihre neuen Produkte
direkt von der noch nicht absehbaren Gesetzgebung abhängen.
Doch auch in Bereichen, die mit der Rechtslage kaum zu tun haben,
sind die privaten Versicherungen nicht sehr innovativ. So stehen
neuartige Service-, Versorgungs- und Präventionsangebote bei nur 17
Prozent der Privatassekuranzen auf der Agenda. Für die gesetzlichen
Krankenkassen hat dieses Feld dagegen die höchste Priorität: 26
Prozent von ihnen wollen den Versicherten in den nächsten Jahren
Neuheiten bei Service, Versorgung und Prävention präsentieren. 15
Prozent planen darüber hinaus, Auslandsversicherungen als neue
Angebote einzuführen.
Die innovativste Gruppe unter den gesetzlichen Krankenkassen
bilden die Innungskrankenkassen (IKKs). Sieben von zehn IKKs halten
den Aufbau neuer Geschäftsfelder für sehr notwendig. Bei den
Ersatzkassen ist es nicht einmal jede fünfte. Obwohl die Ersatzkassen
mit 12,5 Prozent den größten Budgetanteil unter den gesetzlichen
Krankenkassen für neue Geschäftsfelder veranschlagen, haben ihre
Entscheider laut der Studie noch kaum konkrete Produkte vor Augen.
Für Rückfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung: Mummert Consulting
AG, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jörg Forthmann
Tel.: 040/227 03-7787.
Die Presselounge von Mummert Consulting finden Sie im Internet unter
www.mummert-consulting.de.

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