All Stories
Follow
Subscribe to Sopra Steria SE

Sopra Steria SE

Neue EU-Richtlinie kostet deutsche Energiebranche Millionen

Hamburg (ots)

Die Neuregelung der Energieversorgung durch die
Europäische Union (EU) kostet Stadtwerke und Regionalversorger
jeweils zwischen drei und zehn Millionen Euro, so die Einschätzung
der Unternehmensberatung Mummert Consulting. Der Grund: Die EU
verlangt ab Juli 2004 die Trennung von Netz und Vertrieb in
Organisation und Information sowie in der Buchhaltung. Diese
Entflechtung – das so genannte Unbundling – erzeugt bei den
Energieversorgern erheblichen logistischen Mehraufwand und
Mehrkosten. Zudem wird es für die Manager durch die Trennung vormals
integrierter Geschäftsbereiche künftig erheblich schwieriger, den
Überblick über die Gesamtsituation des Unternehmens zu bewahren. Die
Folge: ein Konflikt zwischen vorgeschriebener Entflechtung und
notwendiger Unternehmenssteuerung.
Die EU will mit den „Beschleunigungsrichtlinien für den
Elektrizitäts- und Gasmarkt“ ab 1. Juli 2004 einen
diskriminierungsfreien Netzzugang für alle Anbieter gewährleisten.
Das Problem: Bisher waren Netz und Vertrieb in einem einzelnen
Unternehmen stark integriert. Durch das Unbundling – bis hin zur
gesellschaftsrechtlichen Entflechtung fallen für Stadtwerke und
Regionalversorger einmalige Mehrkosten von bis zu zehn Millionen Euro
pro Unternehmen sowie zusätzliche laufende jährliche Kosten in
durchschnittlich sechsstelliger Größe an. Die Zusatzkosten für die
Energiekonzerne sind noch erheblich höher. Ursache für die
zusätzlichen Kosten sind die Folgen der Trennung von Netz und
Vertrieb. Dazu müssen beispielsweise Unternehmenstöchter für
Netzbetrieb und Vertrieb gegründet werden. Kosten sparende
Synergieeffekte entfallen.
Zusätzlich zu höheren Kosten wird es für die Manager erheblich
schwieriger, den organisatorischen Überblick über das
Gesamtunternehmen zu behalten. So darf beispielsweise der Leiter der
Vertriebsgesellschaft zukünftig die Betriebskosten der Netze nicht
mehr kennen. Der Vertrieb hingegen kennt nur die eigenen Kundendaten,
die Daten der Netzkunden sind ihm fortan verschlossen. Verworrene
Zuständigkeiten zwischen den einzelnen Teilgesellschaften sind die
Folge. Weil dies auch für die finanziellen Daten zutrifft, werden
massive Probleme bei der Erstellung der Bilanz des Gesamtunternehmens
erwartet. Auch bei der Unternehmenshaftung ist mit Schwierigkeiten zu
rechnen. Der Vorstandsvorsitzende haftet für die Gesamtleistung des
Unternehmens, darf im Einzelnen jedoch nicht wissen, was in seinen
Tochterunternehmen für das Netz passiert. Da nicht alle Zahlen der
einzelnen Tochtergesellschaften zur Verfügung stehen dürfen, wird es
für ihn schwierig, Risiken einzuschätzen.
ots-Originaltext: Mummert Consulting AG
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=50272

Kontakt:

Pressesprecher
Jörg Forthmann
Telefon: 040 / 227 03-7787
Fax: 040 / 227 03-7961
Email: Joerg.Forthmann@mummert.de
Internet: www.mummert-consulting.de

Original content of: Sopra Steria SE, transmitted by news aktuell

More stories: Sopra Steria SE
More stories: Sopra Steria SE
  • 15.04.2004 – 11:00

    Versicherer erhöhen Druck auf Werkstätten

    Hamburg (ots) - Die deutschen Kfz-Versicherer sagen überhöhten Werkstattpreisen den Kampf an: Aktives Schadenmanagement steht in der Branche ganz oben an. Die Versicherer wollen stärkeren Einfluss nehmen bei den Reparaturen von Unfallschäden. Ihr Ziel: Die Kosten sollen sinken. Zahlreiche Kfz-Betriebe dürften unter den neuen Vorzeichen unter erheblichen Druck geraten, denn im Durchschnitt steuern ...

  • 08.04.2004 – 11:00

    Autohersteller wollen 50 Prozent der Neuwagen versichern

    Hamburg (ots) - Kfz-Versicherer bekommen Konkurrenz: Immer mehr Automobilhersteller bieten Kunden beim Neuwagenkauf neben der Finanzierung auch Versicherungen an. Nach einer Schätzung von Mummert Consulting haben die nicht mit den Autoherstellern kooperierenden Kfz-Versicherer bis 2011 im Kaskogeschäft Marktanteileinbußen von bis zu 11 Prozent zu befürchten. Deshalb arbeiten die Versicherungen an Konzepten zur ...

  • 06.04.2004 – 11:00

    Gut gelaunt ins Frühjahr: Telekommunikationsbranche erwartet deutliches Plus

    Hamburg (ots) - Die Telekommunikationsbranche in Deutschland geht mit hemmungslosem Optimismus in das Frühjahr: Rund 85 Prozent der Unternehmen rechnen damit, dass ihre Geschäfte im Laufe der nächsten zwölf Monate zulegen. Das ist ein Ergebnis des TELCO Trends, einer vierteljährlichen Studie von Mummert Consulting und Inworks, einem Spezialisten für Umfrage- ...