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Euphorie in der Versicherungsbranche bereits wieder rückläufig

Hamburg (ots)

Der Anteil der Optimisten unter den Topmanagern
der Versicherungsbranche nimmt bereits wieder ab. Trotz zuletzt guter
Zahlen ist die Verunsicherung groß, wie sich Gesetzesänderungen,
Wettbewerb und die allgemeine Konjunktur auswirken werden. Die Folge:
49 Prozent der Versicherungsmanager erwarten, dass sich die
Versicherer in den kommenden drei Jahren nur noch im Einklang mit der
deutschen Gesamtwirtschaft entwickeln werden. Das zeigt der
„Branchenkompass Versicherungen“, eine aktuelle Studie der
Unternehmensgruppe Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit
dem F.A.Z.-Institut. Zuversichtlicher als der Durchschnitt ist die
Gruppe der großen Versicherer mit mehr als 1.000 Mitarbeitern. Hier
rechnet jeder zweite Entscheider mit überdurchschnittlichem Wachstum,
wie es in der Studie heißt.
Basis der Untersuchung ist eine Forsa-Umfrage unter 100
Topentscheidern der Branche in Deutschland. Konkret erwarten nur noch
zwei von fünf Befragten, dass sich ihre Unternehmen bis
einschließlich 2007 besser als die Gesamtwirtschaft entwickeln. Seit
dem ersten Branchenkompass aus dem Jahre 2002 hat der Anteil der
Optimisten damit stetig abgenommen. Vier Prozent meinen sogar, dass
die Entwicklung schlechter sein wird. Die Lebensversicherer blicken
hingegen verhalten in die Zukunft. Sie haben ein sehr gutes Jahr 2004
hinter sich, das Neugeschäft in 2005 hat sich aber sehr verhalten
entwickelt. Dennoch sind sie zuversichtlich, dass sich ihre Policen
allgemein und Rentenversicherungen gut verkaufen werden. Gleiches
gilt für neue Produkte wie die Rürup-Rente. Auch für den zunehmenden
Wettbewerb mit Banken und Fondsgesellschaften sehen sie sich
gewappnet.
Entwicklung der Versicherungsbranche in den kommenden drei Jahren
im Vergleich zur Gesamtwirtschaft:
Besser: 41 Prozent
In etwa gleich: 49 Prozent
Schlechter: 4 Prozent
Unvorhersehbar: 6 Prozent
Allerdings: Auf die letzten sechs Monate bezogen zeigt sich, dass
die Versicherungen in Deutschland deutlich skeptischer sind als die
in Österreich und der Schweiz, obwohl sich die Ausgangslage in Sachen
Konkurrenz und Innovation inzwischen kaum mehr unterscheidet. So
zeigt eine aktuelle Trendumfrage der Unternehmensgruppe Steria
Mummert Consulting und der Universität St. Gallen, dass deutsche
Manager die Veränderung der Stimmung auf einer Skala von minus drei
bis plus drei mit 0,18 zwar als positiv, aber gering einschätzen.
Anders die Unternehmen in der Schweiz: Hier vergeben die Befragten
den Wert 0,82. In Österreich scheint gar eine kleine Euphorie zu
herrschen, denn die dortigen Versicherungsmanager machten ihr
Kreuzchen besonders häufig im positiven Bereich, so dass hier der
Spitzenwert von 1,33 zu verzeichnen ist – er liegt damit sechsmal
höher als in Deutschland.
Veränderung der Grundstimmung im Versicherungsmarkt in den letzten
sechs Monaten (von -3 bis +3):
Deutschland: +0,18
Österreich: +1,33
Schweiz: +0,82
Durchschnitt: +0,52
Die Unternehmen in Deutschland sind sich auf mittlere Sicht
allerdings sicher, in Sachen Gewinn und Effizienz mit der
internationalen Konkurrenz gleichziehen zu können. Auch wenn Kfz- und
Industrieversicherer hier mit nur gut 50 Prozent skeptischer sind,
erwarten unter dem Strich fast drei Viertel der im Branchenkompass
befragten Topmanager eine Angleichung. Größere Sorgen bereitet ihnen
dagegen der allgemeine Wettbewerb: Er steht mit 30 Prozent ganz oben
auf der Liste der Herausforderungen. Mit 26 Prozent folgt die
Notwendigkeit neuer Produkte auf dem zweiten Platz, und über unklare
rechtliche und politische Bedingungen klagt jeder fünfte Befragte. Um
diese Herausforderungen zu lösen, setzt die Branche in erster Linie
auf neue Produkte (40 Prozent), auf eine verbesserte Kundenbindung
(16 Prozent) und zu immerhin 15 Prozent auf teils erhebliche
Investitionen in die Informationstechnik, um Kosten zu senken und
Prozesse zu verbessern.
Als klare Zukunftstrends kristallisieren sich laut der Studie
Produktpakete und gemeinsame Angebote mit anderen Branchen heraus.
Dies meinen 72 beziehungsweise 62 Prozent der Befragten. Bei
Produktpaketen werden entweder mehrere Versicherungsleistungen
verknüpft oder die Versicherungen werden mit branchenfremden
Produkten verbunden. Beispiele sind die Verbindung eines Kredits für
den Immobilienkauf mit einer Gebäudeversicherung oder auch die
Schadenpolice zum Elektrogerät aus dem Versandhandel. Auch kann mit
einer Versicherung für das Wohngebäude das Ansparen von
Renovierungsleistungen durch Handwerker verbunden sein. Parallel
sieht jeder zweite Topmanager einen Trend zu Discountversicherungen,
die nur noch einen Minimalschutz bieten.
Der „Branchenkompass 2005 Versicherungen“ ist eine Studie der
Unternehmensgruppe Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit
dem F.A.Z.-Institut. Er zeigt, wie sich die Topmanager in der
Assekuranz auf die Zukunftsmärkte und auf den Wettbewerb einstellen.
Wo sehen sie die wichtigsten Markttrends? Welche Strategie verfolgen
sie? Welche Investitionen planen sie? Basis ist eine Forsa-Umfrage im
März und April 2005 unter 100 Führungskräfte aus 100 der größten
Versicherungsgesellschaften Deutschlands.

Kontakt:

Pressesprecher
Jörg Forthmann
Telefon: 040 / 227 03-7787
Fax: 040 / 227 03-7961
Email: Joerg.Forthmann@mummert.de
Internet: www.mummert-consulting.de

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