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Ambulante Behandlung rechnet sich nicht

Hamburg (ots)

Die ambulante Versorgung in Notfallaufnahmen wird
zunehmend zur finanziellen Belastung deutscher Krankenhäuser. Zwei
von drei Patienten verlassen die Klinik nach einer ambulanten
Behandlung und tragen im Verhältnis zum Versorgungsaufwand nur in
geringem Umfang zur Kostendeckung des Gesamtbetriebs bei. Zu diesen
Ergebnissen kommt eine Studie über die Organisation der
Notfallaufnahmen in deutschen Krankenhäusern der Unternehmensgruppe
Steria Mummert Consulting.
Im Durchschnitt behandeln die an der Studie beteiligten
Krankenhäuser rund 17.000 ambulante Fälle pro Jahr in der
Notfallaufnahme. Aber nur knapp 6.500 Patienten werden im Anschluss
stationär aufgenommen. Das entspricht einem Anteil von 37 Prozent.
Folge: Die Krankenhäuser müssen in der Notaufnahme für sie aufgrund
der infrastrukturellen und personellen Ausstattung sehr
kostenintensive Leistungen bei durchschnittlich geringen Erlösen
anbieten, die sie mit der stationären Behandlung von Patienten nicht
ausreichend kompensieren können. Aufgeschlüsselt nach Klinikart zeigt
sich insbesondere bei Krankenhäusern der Maximalversorgung (36
Prozent) und der Grund- und Regelversorgung (37 Prozent) ein
vergleichsweise geringer Anteil an stationär aufgenommenen Patienten.
Etwas günstiger scheint das Verhältnis auf den ersten Blick bei
Universitätskliniken zu sein. Sie haben mit durchschnittlich 35.000
Notfallpatienten zwar einen mehr als doppelt so hohen ambulanten
Anteil wie eine Durchschnittsklinik, nehmen aber mit 43 Prozent auch
überdurchschnittlich viele Patienten stationär auf. Der rechnerische
Vorteil wird allerdings durch das komplexe Aufgabenprofil der
Uniklinik wieder aufgehoben.
Denn neben den Kernaufgaben Forschung und Lehre leisten die
Universitätskliniken eine intensivere ambulante Regelversorgung für
die Bevölkerung, als dies gesetzlich vorgesehen ist. Der
durchschnittliche zeitliche Aufwand für Versorgungsleistungen liegt
bei rund 80 Prozent und sorgt nach einem Gutachten des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung für eine finanzielle
Unterdeckung der Unikliniken. Damit wirkt sich der hohe Anteil an
Notfallpatienten im Ergebnis auch auf das Kostenmanagement der
Universitätskliniken negativ aus. Diese Ungleichgewichte zwingen bei
der Haushaltsplanung aller Kliniken zu einem Spagat zwischen Qualität
und finanziellem Aufwand. Die ambulante Behandlung in der Notaufnahme
muss medizinisch adäquat, aber im Hinblick auf den Kostenaufwand auch
vertretbar sein.

Kontakt:

Pressesprecher
Jörg Forthmann
Telefon: 040 / 227 03-7787
Fax: 040 / 227 03-7961
Email: Joerg.Forthmann@mummert.de
Internet: www.mummert-consulting.de

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