Deutsche fordern strenge Sicherheit bei der WM 2006
Hamburg (ots)
Die Bereitschaft der Deutschen, während der FußballWeltmeisterschaft 2006 umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen in Kauf zu nehmen, ist überaus groß. Ob gegen randalierende Hooligans oder terroristische Anschläge - die Zustim-mung zu Maßnahmen der Gefahrenabwehr liegt bei 90 Prozent. Damit kann auch die bayerische Polizei bei ihren Schutzmaßnahmen zur WM mit breiter Unterstützung rechnen. Dies ergibt das "WM-Sicherheitsbarometer" von Steria Mummert Consulting.
Für wie wahrscheinlich halten Sie eine Beeinträchtigung der öffentlichen Sicherheit bei der Fußball-WM 2006 durch folgende Gruppen?
Anteil der Nennungen "höchst wahrscheinlich" und "wahrscheinlich"
1. Betrunkene Fans 90 % 2. Taschendiebe 90 % 3. Randalierende Hooligans 85 % 4. Große Ansammlungen von Fans vor Stadien und in Städten 84 % 5. Zuschauer in den Stadien, die mit Gegenständen werfen 68 % 6. Begeisterte Fans in Autokorsos 67 %
Quelle: WM-Sicherheitsbarometer
Ursache für die hohe Akzeptanz umfangreicher Sicherheitsmaßnahmen sind Befürchtungen der Bundesbürger, dass es während der WM 2006 zu Ausschreitungen kommen könnte. Am wahrscheinlichsten sind nach Ansicht von 90 Prozent der Befragten Belästigungen durch betrunkene Fans.
Randalierende Hooligans und große Ansammlungen von Fußballanhängern sehen über 80 Prozent der Deutschen als potentielle Bedrohung für die öffentliche Sicherheit an. Aber auch einen Anstieg von Vermögensdelikten hält eine beträchtliche Zahl der Befragten für wahrscheinlich. So rechnen 90 Prozent mit florierenden Geschäften bei den Taschendieben.
88 Prozent der Deutschen sprechen sich für polizeiliche Schutzmaßnahmen gegen terroristische Anschläge aus. 90 Prozent fordern ein umfangreiches Sicherheitsprogramm gegen gewaltbereite Fans. Betrunkene Fußballanhänger oder Hooligans sollen demnach vor den Spielen und auch innerhalb der Stadien polizeilich beaufsichtigt beziehungsweise vorbeugend inhaftiert werden. Aber auch den Taschendieben muss nach Ansicht einer Mehrheit von 87 Prozent von den Sicherheitsbehörden das Handwerk gelegt werden.
Wie wichtig ist für Sie die Abwehr folgender Gefahren bei der WM 2006?
Anteil der Nennungen "sehr wichtig" und "wichtig"
1. Randalierende Hooligans 92 % 2. Gewaltausschreitungen durch große Ansammlungen von Fans 90 % 3. Terroristischer Anschlag 88 % 4. Verletzung von Spielern und Zuschauern in den Stadien durch Gegenstände, die von Zuschauern geworfen werden 87 % 5. Taschendiebstahl 87 % 6. Belästigung durch betrunkene Fans 82 % 7. Gefährdung der Verkehrssicherheit durch Autokorsos begeisterter Fans 66 %
Quelle: WM-Sicherheitsbarometer
Die Forderung nach strengen Sicherheitsmaßnahmen schließt die Bereitschaft der Befragten ein, auch selbst Einschränkungen in der persönlichen Sphäre zu tolerieren. 86 Prozent akzeptieren eine breit angelegte Videoüberwachung des öffentlichen Raums sowie Leibesvisitationen und Taschenkontrollen. Biometrische Untersuchungen - also das Identifizieren von Personen anhand von Fingerabdrücken oder Fotos - finden bei 52 Prozent der Befragten Zustimmung. Diese Form der Eintrittskontrolle ist ungewohnt und hat daher eine deutlich geringere Akzeptanz als die klassische Ausweiskontrolle.
Insgesamt sehen 89 Prozent der Befragten die deutschen Sicherheitsbehörden gut bis sehr gut auf die WM 2006 vorbereitet. Dabei ist das Vertrauen nicht in allen Regionen Deutschlands gleich ausgeprägt. Im Norden mit zwei Austragungsorten und im Westen mit drei WM-Städten gehen 80 bis 89 Prozent der Menschen davon aus, dass die Sicherheitsvorkehrungen gut sind. In weiten Teilen Ostdeutschlands herrscht dagegen größere Skepsis: Hier schenken nur zwischen 70 und 79 Prozent den Sicherheitsbehörden ihr Vertrauen. Im Sinne des Mottos der bayerischen Polizei "Mit Sicherheit gute Spiele" blicken mehr als 90 Prozent der Bajuwaren der WM 2006 ausgesprochen entspannt entgegen.
Basis der Ergebnisse ist eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid für Steria Mummert Consulting unter 1.000 Personen in Deutschland zu ihrer Einschätzung der Sicherheitslage in Deutschland während der FußballWeltmeisterschaft 2006. Die Umfrage erfolgte im April 2006 und ist repräsentativ.
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