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Kundensegmentierung wird intensiviert: Frauen im Fokus der Finanzdienstleister

Hamburg (ots)

Jede vierte Frau zwischen 30 und 59 Jahren muss im
Rentenalter mit einer Versorgungslücke von monatlich rund 500 Euro 
rechnen, so eine Einschätzung von Steria Mummert Consulting. Die 
Gründe für die mangelhafte Absicherung: fehlendes Interesse und 
Vorsorgeprodukte, die häufig an der Lebenssituation der Frauen 
vorbeigehen. Dabei verfügen Frauen über ein erhebliches 
wirtschaftliches Potential, wie Studien belegen. Allein der Anteil 
der Selbständigen und Erben unter den Frauen wird in den nächsten 
zehn Jahren um rund eine Million wachsen. Dazu kommt: Wenn Frauen 
investieren, sind sie häufig erfolgreicher als Männer. Depots, die 
von Frauen verwaltet werden, erzielen durchschnittlich 1,4 Prozent 
mehr Rendite.
Darüber hinaus unterscheiden sich Frauen beispielsweise in ihren 
Ansprüchen und Anforderungen an Finanzprodukte von männlichen Kunden:
Während Männer beim Thema Geldanlage zunächst an Alter, Tod und 
Berufsunfähigkeit denken, haben für viele Frauen Kinder, deren 
Unterhalt sowie Ausbildung Priorität. Kennzahlen wie die mögliche 
Schwankungsbreite oder das Kurs-Gewinn-Verhältnis sind für die 
Anlegerinnen nicht so wichtig wie eine hohe Verfügbarkeit des Geldes,
Flexibilität und vor allem Sicherheit. Erspartes soll in erster Linie
für unvorhergesehene Kosten bereitstehen. Frauen wollen zuerst das 
Vorhandene sichern und versuchen erst dann, das Erreichte zu 
vervielfachen.
Sobald Frauen die Notwendigkeit erkannt haben, sind sie durchaus 
bereit, sich intensiv mit den Themen Geld und Anlage auseinander zu 
setzen. Versicherungen und Banken wünschen sich, dass Frauen ihre 
steigende wirtschaftliche Kraft auch in die Vorsorge investieren. 
Bereits ein zusätzlicher Anlagebetrag von 55 Euro von jeder Frau mit 
einem Anlagezeitraum von 30 Jahren könnte den Versicherern und Banken
Mehreinnahmen von vier Milliarden bringen.
Die Mehrheit der Finanzdienstleister ist dabei, Produkte sowie 
Ansprache gezielt auf die weibliche Zielgruppe auszurichten. Auf dem 
Vormarsch sind vor allem Kooperationen, die Dienstleistungen sowie 
Vertrieb aus unterschiedlichen Branchen verbinden, um für spezielle 
Kundengruppen individuelle Produktpakete zu schnüren. 79 Prozent der 
Assekuranzen setzen auf diese strategischen Partnerschaften, so die 
Studie "Managementkompass Kooperationsmanagement" von Steria Mummert 
Consulting. Die Grenzen der Zusammenarbeit zwischen Produktpartnern 
aus der eigenen Branche sowie branchenübergreifenden Kooperationen 
verschwimmen zusehends. Trotz neuer Produktkonzepte für Frauen: 
Nachholbedarf haben die Versicherer und Banken bei der Umsetzung. Die
Finanzdienstleister stehen vor allem noch vor umfangreichen 
Anpassungen der bestehenden Geschäftsabläufe sowie vor Investitionen 
in unterstützende IT-Systeme.

Kontakt:

Jörg Forthmann
Faktenkontor GmbH
Telefon: (040) 227 03-7787
Fax: (040) 227 03-7961
Joerg.Forthmann@faktenkontor.de

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