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Verbraucher revanchieren sich für fehlenden Kundenservice

Hamburg (ots)

Verbraucher revanchieren sich zunehmend für
fehlende Kundenorientierung. Die Folge: Unternehmen mit steigenden 
Umsätzen kennen ihre Kunden dreimal so gut wie Firmen mit sinkenden 
Erlösen. Das ist ein Ergebnis der Studie "Potenzialanalyse 
Kundensegmentierung" von Steria Mummert Consulting, handelsblatt.com 
und wiwo.de. Die Studie verdeutlicht, wie wichtig es ist, Produkte 
schnell an gesellschaftliche Veränderungen anzupassen. Für 65 Prozent
der befragten Unternehmer ist die Vergreisung der Gesellschaft die 
entscheidende Entwicklung der Zukunft. Aber auch Akademiker rücken 
verstärkt in den Fokus der Unternehmen.
Die Babyboomer kommen ins Rentenalter. Bereits 2020 könnte die 
Hälfte der Deutschen über 50 Jahre alt sein. Doch schon heute ist die
Generation 50 plus für Unternehmen sehr attraktiv. Der Grund: Die 
Erbengeneration verfügt über ein viermal höheres Vermögen als junge 
Familien. In diesem Jahrzehnt erben die Menschen über 50 Jahre circa 
zwei Billionen Euro. Darüber hinaus erhalten sie jedes Jahr 50 
Milliarden Euro an Ablaufleistungen aus Lebensversicherungen, so das 
Statistische Bundesamt.
Dass von dieser Entwicklung nicht nur Firmen profitieren, die im 
Gesundheits- und Sozialsektor tätig sind, zeigt der Managementkompass
zum Thema "Demographischer Wandel" von Steria Mummert Consulting und 
dem F.A.Z.-Institut. Viele Argumente, die in der Vergangenheit gegen 
eine Konzentration auf das Kundensegment "Ältere" sprachen, haben 
sich als falsch erwiesen. So konnten Forscher kein signifikant 
geringeres Interesse an neuartigen Produkten, kein stärkeres 
Preisbewusstsein und keine erhöhte Markentreue bei Senioren 
feststellen. Etwa die Hälfte der befragten Unternehmer denkt, dass 
sich Ältere bereits an einen Anbieter gebunden fühlen und deshalb als
Zielgruppe uninteressant sind. Vier von zehn glauben darüber hinaus, 
dass ältere Kunden weniger konsumieren. Der Managementkompass 
verdeutlicht: Wichtiger als das Alter sind im Marketing künftig 
soziale, geographische und kulturelle Aspekte. Die Studie 
"Potenzialanalyse Kundensegmentierung" zeigt jedoch, dass diese 
Erkenntnis noch nicht weit verbreitet ist.
Die Versicherungsbranche profitiert schon heute von der so 
genannten Vergreisung der Gesellschaft. Der Grund ist die starke 
Nachfrage nach Produkten für die betriebliche und private 
Altersvorsorge. Mit dem wachsenden Durchschnittsalter der Bevölkerung
werden aber auch immer mehr Kunden zu Leistungsempfängern der 
Versicherungen. Da es in den geburtenschwachen Generationen immer 
weniger potenzielle Neukunden gibt, gewinnen finanzkräftige ältere 
Kunden für Versicherer an Bedeutung. So gibt es zum Beispiel 
spezielle Unfallversicherungen für Senioren, die häufige Fälle wie 
Herzinfarkt, Schlaganfall oder Oberschenkelhalsbruch versichern. 
Dieser Versicherungsschutz ist nicht bei jeder herkömmlichen 
Unfallversicherung gegeben.
Als weiterer Trend wenden sich Unternehmen den Studenten zu. Im 
Januar 2005 erklärte das Bundesverfassungsgericht Studiengebühren für
legitim. Wenige Monate später kamen die ersten Geschäftsbanken mit 
Angeboten zur Studienfinanzierung auf den Markt. Experten gehen davon
aus, dass jeder zehnte der zwei Millionen Studenten in Deutschland 
einen Kredit braucht. Bei einer durchschnittlichen Kreditsumme von 
10.000 Euro beläuft sich der Markt damit auf zwei Milliarden Euro. 
Bei einer Marge von zwei Prozent könnten die Banken 40 Millionen Euro
verdie-nen. Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Banken ist die 
Kundenbindung. Studenten gehören nach ihrem Studium zu den gut 
verdienenden Bevölkerungsgruppen, deshalb möchten Banken sie 
möglichst an das eigene Institut binden.

Kontakt:

Jörg Forthmann
Faktenkontor GmbH
Telefon: (040) 22703-7787
Fax: (040) 22703-7961
Joerg.Forthmann@faktenkontor.de

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