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Medizinische Zentren: Kliniken suchen Auswege aus der Kostenfalle

Hamburg (ots)

Die Einführung der pauschalen Fallabrechnung, der
so genannten Diagnosis-related Groups (DRG), im deutschen 
Gesundheitswesen hat den Umbau im Klinikbetrieb in den vergangenen 
Jahren beschleunigt. Auf dem Weg zu mehr Wirtschaftlichkeit hat mehr 
als jedes vierte Krankenhaus an seinem Standort Umstrukturierungen 
vorgenommen, wie beispielsweise die Errichtung medizinischer Zentren 
mit einer fachübergreifenden Führung. Jede zweite Klinik ist dabei, 
bisher eigenständig arbeitende Fachbereiche und Abteilungen 
zusammenzufassen und zu hoch spezialisierten interdisziplinären 
Standorten auszubauen. Dies ergibt die aktuelle Untersuchung 
"Krankenhaus Trend" von Steria Mummert Consulting.
Fast zwei von drei Klinikentscheidern versprechen sich von der 
Bündelung durch medizinische Zentren eine Verbesserung der Versorgung
sowie mehr Wirtschaftlichkeit. Vor allem komplizierte und 
kostenintensive Eingriffe unter Beteiligung verschiedener 
Fachrichtungen sollen in speziellen Schwerpunktabteilungen 
zusammengefasst werden. Die Zentrenbildung trägt zur Optimierung der 
Kostenstruktur bei. Synergieeffekte ergeben sich beispielsweise aus 
einer gemeinsamen Nutzung medizinischer Geräte und der Infrastruktur.
Die Organisation von OP-Kapazitäten und von Laboren kann genauso in 
die neuen Managementkonzepte  einbezogen werden wie die der 
Dienstpläne. Mehr als die Hälfte der Klinikmanager erhoffen sich 
davon Wettbewerbsvorteile: Für 56 Prozent der Krankenhäuser besteht 
ein wesentlicher Vorteil im Errichten medizinischer 
Zentrumsstrukturen darin, die eigene Kompetenz nach außen zu stärken 
und so für Patienten und Einweiser attraktiver zu sein. Zudem soll 
durch medizinische Zentren die Patientenbehandlung optimiert - 
beispielsweise durch schnellere Diagnosestellung - sowie 
wissenschaftliche Innovationen gefördert werden.
Die größten Einsparpotenziale sehen die Klinikentscheider in der 
effizienteren Auslastung der Operationssäle. Fast die Hälfte der 
Kliniken hat den Schritt zur zentralen Anordnung und Steuerung von 
OPs bereits umgesetzt. In mehr als jedem dritten Hospital ist die 
Umsetzung geplant. Zudem haben 47 Prozent der Krankenhäuser ihren 
Notdienst intern gebündelt. 40 Prozent setzen auf zentrale 
Pflegebereiche, mit der Aufgabe, Pflege unter Berücksichtigung 
unterschiedlicher Anforderungen für die verschiedenen medizinischen 
Fachgebiete und Patienten zu organisieren.
Allerdings werden medizinische Zentren mit einer einheitlichen 
Führung die einzelnen Fachabteilungen nicht vollständig ablösen. Nur 
jeder dritte Krankenhausentscheider geht davon aus, dass sich das 
Modell flächendeckend durchsetzen wird. "Medizinische Zentren werden 
sich nur dort rechnen, wo auch eine entsprechende Nachfrage nach 
einer spezialisierten medizinischen Versorgung vorhanden ist", 
erklärt Horst-Martin Dreyer, Gesundheitsexperte von Steria Mummert 
Consulting. Wenig kosten- und personalintensive Routineverfahren 
werden weiterhin vor Ort angeboten werden, dort wo die Patienten 
wohnen, so Dreyer.
Die Presseinformation basiert auf der aktuellen Studie 
"Krankenhaus Trend" von Steria Mummert Consulting und der 
Fachzeitschrift "kma". In einer Online-Befragung wurden im März und 
April 2006 87 Fach- und Führungskräfte aus dem Gesundheitswesen 
interviewt.

Kontakt:

Jörg Forthmann
Faktenkontor GmbH
Telefon: (040) 227 03-7787
Fax: (040) 227 03-7961
Joerg.Forthmann@faktenkontor.de

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